"In Auschwitz tanzen? Auf Gräbern Selfies machen?"

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Das Projekt "Uploading_Holocaust" widmet sich der Erinnerung an den Holocaust - und will auf crossmediale Art Jugendliche erreichen.

Ein crossmedialen Projekt widmet in diesem Herbst der Erinnerungskultur. Unter dem Titel "Uploading_Holocaust" soll mithilfe einer TV-Doku, Online-Fragebögen und Unterrichtsmaterial "das vermeintliche Desinteresse von Jugendlichen zum Thema" auf den Prüfstand gestellt werden, wie es am Donnerstag in einer Aussendung des ORF heißt.

Die Basis für die Doku bieten YouTube-Videos und Einträge auf Social-Media-Plattformen, die Jugendliche anlässlich ihres Besuchs in ehemaligen Konzentrationslagern in Polen ins Internet gestellt haben. "In Auschwitz tanzen? Auf Gräbern Selfies machen? In Gaskammern filmen? Völlig geschmacklos oder total in Ordnung?", lauten die Fragen der Filmemacher.

30.000 Israelis auf der "Reise nach Polen"

Ausgangspunkt sind jene rund 30.000 jungen Israelis, die sich jedes Jahr auf die sogenannte "Reise nach Polen" begeben und ehemalige Konzentrationslager und Gedenkstätten besuchen. "Ihre persönlichen Erlebnisse eröffnen einen authentischen und bewegenden Blick auf die eigene Geschichte, aber auch darauf, wie sich das Erinnern im digitalen Zeitalter verändert", heißt es in der Aussendung. Nach der Uraufführung des Films soll auch das Webprojekt (www.uploading-holocaust.com) online gehen.

Dabei konfrontiert "#Uploading_Holocaust" deutschsprachige Jugendliche mit den YouTube-Videos der israelischen Schüler und nimmt sie zum Anlass, ihre eigene Haltung in Bezug auf den Holocaust zu reflektieren. Drei Monate lang können die Fragebögen online ausgefüllt werden. Die Ergebnisse werden zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus veröffentlicht.

Das Projekt "#Uploading_Holocaust" bildet den Auftakt des diesjährigen Gedenkens an die Reichspogromnacht und die Verbrechen der NS-Zeit. "#Uploading_Holocaust" ist eine Koproduktion der gebrueder beetz filmproduktion mit BR, RBB, ORF und Keshet, gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg, dem NFCT sowie dem Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, entstanden in Zusammenarbeit mit der Agentur für Bildung und erinnern.at.

(APA/Red.)

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