Aufstand 1956: Als die Ungarn nach Österreich flüchteten
Vor 60 Jahren lehnten sich die Ungarn gegen das kommunistische Regime auf. Die Galerie WestLicht zeigt Zeitdokumente internationaler Fotografen.
30.12.2016 um 14:05
Am 23. Oktober jährt sich der Beginn des Ungarn-Aufstands zum 60. Mal. Die Wiener Galerie WestLicht zeigt zu diesem Anlass Werke internationaler Fotografen, die die dramatischen Geschehnisse für Magazine wie Life und Paris Match dokumentierten. Erich Lessing: Aufständische verbrennen Porträts des Kommunistenführers Mátyás Rákosi, Budapest Oktober 1956
(c) Erich Lessing
Hunderttausende gehen am 23. Oktober auf die Budapester Straßen, um gegen die kommunistische Unterdrückung zu demonstrieren. Straßenkämpfe entbrennen, die monumentale Stalin-Statue wird gestürzt. Rolf Gillhausen: Kopf des gestürzten Stalindenkmals, Budapest Oktober 1956
(c) Rolf Gillhausen
Noch in der Nacht macht die Parteispitze überraschend den 1955 wegen seiner Reformbestrebungen abgesetzten Imre Nagy erneut zum Regierungschef. Erich Lessing: Sowjetische Fahnen werden nach der Besetzung der Zentrale der kommunistischen Partei verbrannt, Kőztársaság-Platz, Budapest 30. Oktober 1956
(c) Erich Lessing
Nagys Aufruf, den Aufstand zu beenden, verhallt. In den nächsten Tagen weitet sich der Protest auf das ganze Land aus. David Hurn: János Mesz, einer der Anführer der Aufständischen bei den Kämpfen in der Corvin Passage, Budapest 1956
(c) David Hurn
Moskau schwankt zwischen Rückzug und Niederschlagung. Während Ende Oktober Truppen aus Budapest abziehen, marschieren gleichzeitig neue über die Grenze. Am 1. November verkündet Nagy die Neutralität Ungarns und den Austritt aus dem Warschauer Pakt. Rolf Gillhausen: Aufständische am József Ring Ecke Üllöi Straße, Budapest Oktober 1956
(c) Rolf Gillhausen
Am 4. November marschieren Sowjettruppen erneut in Budapest ein, diesmal flankiert von 6000 Panzern, Artillerie und Flugzeugen. Nach elf Tagen sind die Freiheitskämpfe besiegt. Etwa 3000 Tote lautet die blutige Bilanz der Kämpfe. Erich Lessing: Menschen versuchen die erste Ausgabe der Zeitung „Népszabadság“ (Freiheit des Volkes) zu ergattern, Budapest 2. November 1956
(c) Erich Lessing
Rund 200.000 Menschen machen sich im Zuge der Krise auf den Weg über die österreichische Grenze, oft zu Fuß, mit Fahrrädern oder Handkarren. Das Rote Kreuz im Burgenland steht im Dauereinsatz, um die Flüchtlinge zu versorgen. Auch aus der Bevölkerung kommt eine Welle der Hilfsbereitschaft. Erich Lessing: Flüchtlinge im Auffanglager Andau, Österreich Winter 1956
(c) Erich Lessing
Den Bildern der Flucht von damals stellt die WestLicht-Ausstellung die Arbeiten zeitgenössischer Fotografen an die Seite, die 2015 Flüchtlinge auf ihrem Weg durch Ungarn und Österreich begleitet haben. Massimo Vitali: Ferry-Dusika-Hallenstadion, Wien 2015
(c) Massimo Vitali
Ausstellung: Bilder einer Revolution, WestLicht, 20. Oktober bis 11. November. István Bielik: Auf dem Fußmarsch von Budapest Richtung österreichische Grenze rasten syrische Flüchtlinge am Rand der Autobahn M1, Ungarn 2015
(c) István Bielik
Aufstand 1956: Als die Ungarn nach Österreich flüchteten
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