Die erfolgreichste Goldmünze der Neuzeit wird 50

Vorderseite einer Krügerrand-Goldmünze
Vorderseite einer Krügerrand-GoldmünzeAPA/dpa/Armin Weigel
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Als Klassiker unter den Wertanlagen ging der südafrikanische Krügerrand seit seiner Einführung 1967 gut 60 Millionen Mal über den Ladentisch.

Er gilt als erfolgreichste Goldmünze der Neuzeit und hat auch zum 50. Geburtstag nichts an Strahlkraft verloren. Als Klassiker unter den Wertanlagen ging der südafrikanische Krügerrand seit seiner Einführung 1967 gut 60 Millionen Mal über den Ladentisch - nach Branchenangaben mehr als alle anderen Goldmünzen zusammen.

Der Gold-Krügerrand ist nicht nur dekorativ, sondern auch als legales Zahlungsmittel eine steuerfreie Anlage. Ursprünglich wurde die Münze nur in einer Größe mit 33,9 Gramm Gewicht herausgegeben. 31,1 Gramm (1 Unze) davon sind Feingold, der Rest ist Kupferlegierung, um die Oberfläche unempfindlich gegen Kratzer zu machen. Der Krügerrand hat daher - anders als konkurrierende Goldmünzen - 22 statt 24 Karat.

50 Krügerrand-Münzen im XXL-Gewicht von 50 Unzen

Die Aktionen zum 50-jährigen Krügerrand-Jubiläum in diesem Jahr laufen gerade an. In Südafrika hatte es schon zum 40. Jubiläum eine Sammler-Attraktion der besonderen Art gegeben: 40 Mega-Münzen mit einem Gewicht von einem Kilogramm Gold und einem Preis von damals rund 30.000 Euro. Sie waren innerhalb weniger Tage ausverkauft. Südafrikas Prägeanstalt will nach Branchenangaben an den Erfolg mit einer limitierten Auflage von 50 Krügerrand-Münzen im XXL-Gewicht von 50 Unzen geben - etwa 1,5 Kilogramm. Der Preis dürfte nach Branchenschätzungen bei etwa 100.000 Euro pro Münze liegen.

Für Anleger mit schmalerem Geldbeutel gibt es Jubiläumsmünzen im Preis von umgerechnet etwa 2.450 Euro. "Jeder mit der Jahreszahl 2017 geprägte Krügerrand hat eine besondere Marke, die den 50. Jahrestag dieser einzigartigen Münzserie würdigt", sagt David Mokgapa von Südafrikas Münze. Am 3. Juli 1967 wurde der erste Gold-Krügerrand geprägt - die Auflage der Sonderserie beträgt daher 1967 Exemplare.

"Der Brexit hat den Preis beflügelt"

Seit August bezieht etwa die deutsche Degussa den Krügerrand direkt von Südafrikas nationaler Prägemünze, die auf dem Höhepunkt des internationalen Goldrausches der 1980er Jahre jährlich sechs Millionen Münzen prägte und 200 Tonnen pro Jahr umsetzte. "Wir setzen jährlich etwa 70.000 Krügerrand-Münzen in Unzengröße ab", sagt Oliver Heuschuch, Leiter Edelmetallhandel bei der Degussa Goldhandel GmbH, der den gesamten Absatz weltweit auf jährlich eine Million Unzen-Münzen schätzt. "Der deutschsprachige Raum ist der größte Abnehmer von Krüger-Münzen - hier werden mindestens 50 Prozent des Angebots abgesetzt."

Knapp unter 1200 Euro liegt der Preis. "Der Brexit hat den Preis beflügelt", so Heuschuch. Der Ausgang der US-Präsidentenwahl drücke jedoch gerade die Nachfrage. Der Ausblick auf steigende Zinsen beflügelt die Fantasie der Anleger - ist aber nicht gut für das Gold, da andere Anlageformen wieder attraktiver werden.

Prinzipiell auch deutsche Wurzeln

Der Krügerrand hat im Prinzip auch deutsche Wurzeln. Denn die nach dem einstigen südafrikanischen Präsidenten Paul Krüger benannte Münze geht zurück auf ein historisches Vorbild, das einst von der Kaiserlichen Prägeanstalt in Berlin entworfen wurde. Der Name Rand bezeichnet das legale Zahlungsmittel Südafrikas und hat geografische Wurzeln. Es ist die Kurzform für den Witwatersrand - jenen Grabenbruch bei Johannesburg, dessen reiche Goldvorkommen vor rund 130 Jahren einen wahren Run auf das gelbe Metall auslösten.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York hatten Anleger das edle Metall wiederentdeckt. Südafrikas Goldmünzen-Börse warb erfolgreich damit, dass Gold auch Katastrophen übersteht. Käufer sind aber nicht nur Spekulanten, sondern oft der sprichwörtliche kleine Mann auf der Suche nach krisenfester Geldanlage.

(Ralf E. Krüger/APA/dpa)

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