Vor achtzig Jahren ließ der geniale Melancholiker Wallace H. Carothers den Stoff patentieren, aus dem die Frauenträume der Vierziger gewoben waren. Nylon trat seinen Siegeszug in den Kaufhausregalen – und bald auch in der Kriegsindustrie an.
Polyamid 6.6. Hinter diesem wenig glamourösen Namen steckt eine Faser, die die Welt revolutionierte. Dessen war sich auch der amerikanische Chemieriese Dupont bewusst.
So taufte er den Stoff, aus dem die Frauenträume der Vierziger gewoben waren, auf den Namen Nylon. Wie jeder revolutionären Erfindung haftet dem Nylon noch heute ein Rattenschwanz an Legenden an. Eine besagt, dass sein Vater – der melancholische Chemiker Wallace H. Carothers, der für Dupont zuvor bereits das Neopren erfunden hatte, nach Wochen im Labor freudig ausrief: „Now, you lousy old nipponese!“ Eine Kampfansage an die Japaner und ihr Seidenmonopol, das nun ernsthafte Konkurrenz bekam.