Frankreichs blutiger Weg bis zur Fünften Republik

Eug`ene Delacroix’ ikonografisches Revolutionsgemälde „Die Freiheit führt das Volk“. Es geht hier aber nicht um die Revolution von 1789, sondern um die Julirevolution von 1830.
Eug`ene Delacroix’ ikonografisches Revolutionsgemälde „Die Freiheit führt das Volk“. Es geht hier aber nicht um die Revolution von 1789, sondern um die Julirevolution von 1830.(c) Berthold Steinhilber / laif / picturedesk.com (Berthold Steinhilber)
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Am kommenden Sonntag wird der 25. Präsident der Republik gewählt. Die Entstehung der Demokratie in Frankreich, beispielgebend für den Kontinent, war wechselvoll und auch gewaltsam. Licht und Schatten lagen nah beieinander. Bald nach dem erfolgversprechenden Beginn lauerte bereits der Terror – damals von staatlicher Seite.

Jean-Luc Mélenchon, der am vergangenen Sonntag bei den Präsidentenwahlen 19,6 Prozent der Stimmen erreichte, hat ein Faible für prägende Figuren der Französischen Revolution wie Maximilien de Robespierre und Louis Antoine de Saint-Just. Als 2014 eine Version des Videospiels „Assassin's Creed“ erschien, die zur Zeit der Französischen Revolution spielt, rückte Mélenchon zornig zur Verteidigung Robespierres aus: Dieser werde hier zu Unrecht als Monster dargestellt, er sei ein Befreier gewesen. Und er habe die Revolution zu einem kritischen Zeitpunkt gerettet.

Das stimmt zwar. Allerdings war Robespierre, kompromisslos und selbstgerecht, ein republikanischer Tyrann und maßgeblich verantwortlich für die Massenmorde in der Zeit der jakobinischen Schreckensherrschaft. Erst traf es im Jänner 1793 den König, Ludwig XVI., dann die Mitrevolutionäre, die liberalen Girondisten, und letztlich auch die linken Jakobiner selbst. 84 Prozent der Hingerichteten gehörten dem revolutionären Dritten Stand, dem Bürgertum, an.

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