Sie war das Symbol der Teilung der deutschen Nation: Am 13. August 1961 begann der Bau der Berliner Mauer. Kurz nach Mitternacht errichten an diesem Tag Sicherheitskräfte der DDR an der Grenze zwischen West- und Ostberlin provisorische Sperren.
(c) Dapd (AP)
Sie ziehen Stacheldraht, reißen das Straßenpflaster auf, schieben Barrikaden zusammen.
(c) Dapd (Eddie Worth)
Bald darauf ist Westberlin förmlich eingemauert. Die Mauer reißt Familien und Freunde auseinander, schneidet Ostberliner von ihren Arbeitsplätzen im Westteil ab. Die Grenze bleibt bis 1989 blockiert.
(c) Dapd (Archiv)
Wie kam es zum Bau der in der DDR-Propaganda „antifaschistischer Schutzwall“ genannten Mauer? Die DDR kämpft 1961 ums Überleben. Immer mehr Bewohner flüchten – meist über die offene Grenze in Berlin – in den Westen, wo das „Wirtschaftswunder“ blüht. Allein 1960 kehren 200.000 Menschen dem "Arbeiter- und Bauernstaat" den Rücken. Vor allem junge, gut ausgebildete Menschen gehen.
(c) Dapd (BStU)
Der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht setzt Arbeitsgruppen ein, die Möglichkeiten zur Eindämmung des Flüchtlingsstroms besprechen. Um aufkommende Gerüchte über einen bevorstehenden Bau einer Mauer zu entgegnen, versichert er noch am 15. Juni bei einer Pressekonferenz: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“.
(c) AP (SPREMBERG)
Am 12. August beschließt der Ministerrat der DDR „zur Unterbindung der feindlichen Tätigkeit der revanchistischen und militaristischen Kräfte Westdeutschlands und Westberlins“ die Einführung von Grenzsperren. Die UdSSR hatte ihre Zustimmung für den Mauerbau gegeben.Die Westmächte versuchen nicht, den Mauerbau zu verhindern: Niemand will einen Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion riskieren.
(c) EPA (-)
Die Anlage, die die DDR-Bevölkerung am Verlassen des Landes hindern soll, ist komplex: An den meisten Stellen handelt es sich in der endgültigen Form um einen doppelten Mauer- oder Stacheldrahtzug. In den Zwischenräumen befinden sich Bewachungstürme, Alarmdrähte, Beleuchtungsanlagen und Gräben.
(c) AP
Die Mauer umfasst rund 160 Kilometer. Auf 43 Kilometer Länge verläuft sie durch das Berliner Stadtgebiet. Im Stadtgebiet gibt es acht Grenzübergänge, außerhalb sechs.
(c) AP
Der Erste, der beim Fluchtversuch an der Mauer getötet wird, ist der 24-Jährige Günter Liftin. Er wird am 24. August erschossen. Letztes Todesopfer ist der 20-jährige Chris Geoffrey.
(c) AP
Insgesamt versuchen in den fast 30 Jahren ihres Bestehens rund 5000 Menschen, die Mauer zu überwinden. Mindestens 136 werden dabei getötet.
(c) AP (Klostermeier)
Der Fall der Mauer kommt noch plötzlicher als ihr Bau. Am 9. November 1989 liest Günter Schabowski, Mitglied des SED-Politbüros, auf einer Pressekonferenz von einem Stück Papier die Aussage ab, die nur Stunden später dafür sorgt, dass die Mauer fällt: "Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen beantragt werden. (...) Die zuständigen Abteilungen Pass- und Meldewesen der Volkspolizeikreisämter in der DDR sind angewiesen, Visa zur ständigen Ausreise unverzüglich zu erteilen." Auf die Nachfrage eines italienischen Journalisten, wann die Regelung in Kraft treten soll, antwortet er: "Ab sofort, unverzüglich!"
(c) EPA
Die Nachricht verbreitet sich schnell, DDR-Bürger strömen in Massen an die Grenzübergänge. Die Grenzwächter haben die Anweisung, die Menschen auf den nächsten Tag zu vertrösten. Doch unter dem Druck der Menschenmassen öffnen die verunsicherten und schlecht informierten Grenzer schließlich die Schlagbäume.
(c) EPA (STR)
Wenig später klettern Berliner aus Ost und West auf die Mauer, und beginnen im übermütigen Taumel, Stücke herauszumeißeln. Die Trennung der Deutschen ist de facto Geschichte.
(c) AP (JOCKEL FINCK)
Als die DDR ihre Bürger einmauerte
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.