Ex-Kapitalmarkt-Vorstand klagt Dresdner Bank auf Abfertigung

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Das Logo der Dresdner Bank (c) AP (Michael Probst)
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Jens-Peter Neumann hat seinen Abschied im Jänner von der Dresdner Bank mit drei Millionen Euro Bonus versüßt bekommen, nun klagt der ehemalige Vorstand für Kapitalmarkt auf 1,5 Millionen Abfindung. Die Bank schrieb über sechs Milliarden Verlust.

Die Dresdner Bank wird von ihrem früheren Chef für das Kapitalmarktgeschäft auf die Zahlung einer Abfertigung in Millionenhöhe verklagt. Jens-Peter Neumann, der die Dresdner Bank nach dem Verkauf an die Commerzbank im Jänner verlassen hatte, pocht auf die Zahlung von 1,5 Millionen Euro. Er machte seine Forderung am Dienstag vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt geltend. Die Dresdner will jedoch nicht zahlen, weil sie unter anderem wegen Belastungen in der von Neumann früher verantworteten Kapitalmarktsparte 2008 einen Verlust von 6,2 Mrd. Euro eingefahren hatte.

Drei Millionen Euro Bonus zum Abschied

Am 6. August geht die Verhandlung in die nächste Runde, weil sich die beiden Parteien nicht gütlich einigen konnten, wie eine Gerichtssprecherin sagte.
Kurz vor seinem Ausscheiden hatte Neumann noch einen Bonus von 3 Mio. Euro erhalten, den die Dresdner Bank überdies zurückhaben will. Die Commerzbank hatte im Februar dieses Jahres nach der Dresdner-Übernahme sämtliche erfolgsabhängige Prämien für 2008 für die Banker gestrichen. Unter anderem der ehemalige Bankchef Herbert Walter hatte daraufhin auf seinen Bonus verzichtet.

Neumann war im April 2006 zu der Investmentbanktochter der Dresdner Bank gekommen. Zuvor war der heute 50-Jährige bei der HVB, Goldman Sachs und Credit Suisse First Boston beschäftigt.

Weitere 400 Millionen Boni versprochen

Das Verfahren mit Neumann ist wohl nicht das einzige für die Commerzbank und ihre Tochter Dresdner Bank: Mehrere ehemalige und noch angestellte Investmentbanker wollen die Häuser auf die Zahlung bereits zugesagter Boni verklagen. Medienberichten zufolge haben die Banker bereits Anwaltskanzleien eingeschaltet. Die frühere Dresdner-Mutter Allianz hatte den Bankern Prämien von 400 Mio. Euro versprochen.

(Ag./Red.)

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