Kanada: Gericht setzt Abschiebung von US-Deserteur aus

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USA KanadaAP (David Duprey)
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Jeremy Hintzman sollte eigentlich am Dienstag an die USA ausgeliefert werden, weil der Soldat seinen Einsatz im Irak verweigert hatte. Das kanadische Bundesgericht setzte seine Abschiebung nun aus.

Das kanadische Bundesgericht hat die Abschiebung eines Deserteurs der US-Armee in die Vereinigten Staaten am Montag im letzten Augenblick ausgesetzt. Ursprünglich sollte der 29-jährige Jeremy Hinzman am Dienstag an die USA ausgeliefert werden, wo ihm ein Prozess vor dem Militärgericht droht. Wie Hinzmans Verteidigung mitteilte, will sich das Gericht zunächst damit befassen, ob es sich mit der Berufung ihres Mandanten beschäftigt. Hinzman war während des Afghanistan-Kriegs als Mitglied der 82. Luftgestützten Division am Hindukusch stationiert.

Eine Teilnahme an dem aus seiner Sicht "unmoralischen und illegalen" Irak-Krieg verweigerte Hinzman. Vor seiner geplanten Entsendung in den Irak setzte er sich im Frühjahr 2003 mit seiner Familie nach Kanada ab. Hinzman ist einer von rund 200 desertierten GIs, die sich - zum Teil versteckt - in Kanada aufhalten. Mehrere haben den Status als politischer Flüchtling beantragt, keinem wurde er gewährt. Robin Long, der erste von Kanada in das Nachbarland abgeschobene US-Soldat, der sich der Beteiligung am Irak-Krieg widersetzte, war im August von einem Militärgericht in Colorado zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt worden.

(Ag.)

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