Banken wollen Alpine-Pleite vermeiden

Banken wollen AlpinePleite vermeiden
Banken wollen AlpinePleite vermeiden(c) APA BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Die finanzierenden Banken bezeichnen das Restrukturierungskonzept als "betriebswirtschaftlich sinnvoll" und stellen einen Forderungsverzicht in Aussicht.

Für die Rettung des angeschlagenen Salzburger Baukonzerns Alpine ist heute, Donnerstag, eine Lösung ein Stück näher gerückt: Bei Verhandlungen mit den Kreditgebern wurde von Bankenseite signalisiert, dass eine Insolvenz vermieden werden soll. Das Restrukturierungskonzept bezeichneten die Finanzierungspartner als "betriebswirtschaftlich sinnvoll", wie die Alpine am Nachmittag per Aussendung bekannt gab.

Das Restrukturierungskonzept der Alpine sieht vor, dass der schwer angeschlagene Baukonzern ab 2015 wieder schwarze Zahlen schreibt. Ein langfristiger stabiler Fortbestand des Unternehmens soll sichergestellt werden. Zur Umsetzung müssen alle drei wichtigen Partner - die Banken und Versicherer, Alpine selbst und die spanische Konzernmutter FCC - ihren Beitrag leisten: Part der Banken ist ein Verzicht auf Forderungen, von FCC soll es eine weitere Finanzspritze geben. Alpine selbst soll seinen Beitrag über den bereits eingeleiteten Verkauf der Tochterunternehmen Alpine Energie AG, Hazet-Bau und den Bereich Spezialtiefbau leisten.

Wille zu Einigung bekundet

Unternehmenssprecher Johannes Gfrerer sagte, von einer Einigung zur reden, sei zu früh, aber ein Wille zur Einigung sei heute bekundet worden. Am Gespräch "in großer Runde" seien alle Finanzpartner eingebunden gewesen. Für Angaben, wie groß der Beitrag der einzelnen Partner sein soll, sei es heute aber ebenfalls noch zu früh. Die Banken hätten aber das Konzept grundsätzlich als betriebswirtschaftlich sinnvoll bezeichnet. Man stehe weiter in engem Kontakt mit den Verhandlungspartnern, eine neuerliche Gesprächsrunde sei aber noch nicht angesetzt.

Die Bankschulden der Alpine Bau GmbH wurden im Herbst 2012 mit 660 Millionen Euro beziffert. Diesen Betrag teilten sich damals - jedenfalls im Herbst - die Erste Bank (100 Millionen Euro), Raiffeisenlandesbank OÖ (82 Millionen Euro), UniCredit Bank Austria (78 Millionen Euro), russische VTB (69 Millionen Euro), Hypo Alpe Adria (59 Millionen Euro), BAWAG (39 Millionen Euro) und ÖVAG (30 Millionen Euro). Ob es dabei seither zu Änderungen kam, ist nicht bekannt, im Herbst wurde mehrfach über neue Kredite verhandelt. Zusammen mit drei Anleihen der Holding lagen damals die Verpflichtungen von Alpine bei knapp einer Milliarde Euro.

(APA)

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