Ein Kampf ums Universum

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Symbolbild(c) AP (FRANK AUGSTEIN)
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Die Abstimmung über den Standort des weltgrößten Radioteleskops steht bevor: Australien und Südafrika liegen im Clinch. Geplanter Baubeginn ist 2016, Betriebsbeginn 2024. 20 Staaten sind Projektteilnehmer.

Pretoria/canberra/AG. Die Entscheidung über den künftigen Standort der größten Radioteleskopanlage der Welt („SKA“) steht bevor: Heute, Dienstag, sowie am Mittwoch tagen in Amsterdam die internationalen Gremien der SKA-Organisation, um nach jahrelangen Erhebungen zwischen Australien oder Südafrika zu wählen.
SKA bedeutet „Square Kilometre Array“ (Quadratkilometer-Feld), es wird aus tausenden Empfangsschüsseln bestehen, die insgesamt eine Fläche von einem Quadratkilometer haben. Die meisten werden clusterförmig um ein Zentrum in Westaustralien oder der Kapprovinz in Südafrika angeordnet sein, viele Antennen werden aber auch in mehreren tausend Kilometer Entfernung davon stehen. Dadurch wird die Empfindlichkeit des Systems fünfzigmal größer und die Rechenkapazität bei der Auswertung von Radiosignalen aus dem Weltall 10.000-mal schneller sein als bei den derzeit besten Radioteleskopen der Erde.

Geplanter Baubeginn ist 2016, Betriebsbeginn 2024. 20 Staaten sind Projektteilnehmer, die Kosten betragen mindestens 1,5 Milliarden Euro. Australien und Südafrika sind ideale Hauptstandorte, weil SKA große Flächen mit guter Sicht und geringer Radiointerferenz (Störung durch von Menschen gemachten elektromagnetischen Signalen) braucht. Damit wird man weiter und „schärfer“ ins All blicken können als bisher und dessen Struktur in seiner Frühzeit ergründen können.

„Vorurteile über Afrika“

Die Rivalität zwischen Südafrika und Australien ist massiv. Australische Medien berichten, ihre Minister hätten in den Schlüsselländern China, Großbritannien, Italien, Kanada und den Niederlanden geworben, nachdem sich angeblich eine Mehrheit für Südafrika abzeichne. Hohe Beamte in Pretoria beklagten sich umgekehrt, dass die Australier mit „klassischen Vorurteilen über Afrika punkten“ wollten.

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