Thomas Muster gibt Comeback auf der Challenger Tour

Thomas Muster
Thomas Muster (c) GEPA (Matthias Hauer)
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Elf Jahre nach seinem letzten Auftritt auf der ATP-Tour kehrt Österreichs ehemalige Nummer eins im Tennis wieder zurück. Der 42-Jährige wird auf der Challenger Tour antreten.

Elf Jahre nach seinem letzten Auftritt bei einem ATP-Tennis-Turnier will es Thomas Muster noch einmal wissen. Der ehemalige Weltranglistenerste aus der Steiermark wird bei der Qualifikation des Challenger-Turnieres in Braunschweig antreten (25.6. - 4.7.). "Er gibt aber definitiv kein Comeback auf der ATP-Tour", sagt sein Manager Herwig Straka im Gespräch mit der "Presse". Auf der ATP-Tour darf Muster nicht antreten, da er auf schon auf der Champions-Tour antritt.

Ihn reize die sportliche Herausforderung. Er hat vor in diesem Jahr zwei bis drei Challenger-Turniere, also Bewerbe der zweithöchsten Spielklasse im internationalen Tennis, zu bestreiten. Straka: "Er ist ambitioniert, trainiert, aber er weiß nicht, wo er steht." Für ein Comeback sei Muster zu alt, aber gegen Spieler rund um Position 300 rechne er sich gute Chancen aus.

"Ich habe nach den French Open 1999 ja nicht meine Karriere beendet, sondern nur gesagt, dass ich in den Urlaub gehe. Jetzt bin ich halt aus dem Urlaub zurück, von einem Comeback kann man daher eigentlich nicht sprechen", erklärte Muster in einem Interview des Turnierveranstalters.

Der zweifache Sportler des Jahres (1990/95) selbst freut sich laut den Organisatoren "riesig" auf Braunschweig. "Ich spiele einfach gern Tennis, vor allem auch Wettkampftennis. Ich mache das aus Spaß an der Sache und nicht, weil ich Weltranglistenpunkte sammeln will. Ich möchte einfach mal wieder richtige Turnieratmosphäre schnuppern", erklärte der Jungvater.

Und dennoch will Muster wissen, wo er steht. "Ich setze mir keine überhöhten Ziele, werde mein bestes Tennis zeigen und dann sehen, wo die Reise hingeht", so der einstige Sandplatz-König, der seinen Auftritt nicht als Eintagsfliege versteht. "Ich möchte auch nächstes Jahr Challenger oder Bundesliga spielen!"

An Braunschweig hat der 42-Jährige gute Erinnerungen. Bei den Senior Classics 2008 hat er ebendort Boris Becker besiegt (6:3, 6:1).

Muster ist immer noch der erfolgreichste Tennisspieler und einzige Grand-Slam-Sieger Österreichs. 1995 hat der Steirer die French Open gewonnen. Sechs Wochen lang führte er die Tennis-Weltrangliste an. Offiziell hatte Muster nie seinen Rücktritt erklärt.

Reaktionen

Herwig Straka (Manager): "Es ist mir wichtig festzuhalten, dass Thomas Muster kein Comeback auf der Tennistour im Sinne von regelmäßigen Starts bei Turnieren gibt. Er sieht sein Antreten beim Challenger in Braunschweig einzig und allein als sportliche Herausforderung.... Es handelt sich dabei um keinen PR-Gag... Sollte das Unterfangen in Braunschweig zur Zufriedenheit von Thomas verlaufen, dann sind weitere Auftritte auf Challenger-Ebene jedoch nicht ausgeschlossen."

Ronald Leitgeb (Ex-Manager und -Trainer): "Für mich ist es sehr überraschend, dass sich eine ehemalige Nummer eins so etwas antut."

Günter Bresnik (Ex-ÖTV-Daviscup-Kapitän): "Ich verstehe seine Beweggründe nicht ganz. Aber für die Öffentlichkeit ist das interessant und vor allem für das Turnier ist das eine große Aufwertung. Er hat sich das sicherlich reiflich überlegt und wenn er tatsächlich körperlich fit ist, traue ich ihm gegen den einen oder anderen jungen Spieler durchaus noch Siege zu. Wenn einer so lange weg war, kann man durchaus von einem Comeback sprechen."

Alexander Antonitsch (Ex-Profi, Daviscup-Teamkollege): "Das ist typisch Tom. Wenn er gegen einen spielt, der nicht in Ehrfurcht verharrt, darf er eigentlich keine Chance haben. Aber Thomas ist ein Wettkampftyp und ihm war immer schon wurscht, was wir anderen denken."

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