Konferenz in Wien: Saubere Energie für Afrika

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Rund 600 Millionen Afrikaner leben ohne Energieversorgung. Die 2007 gegründete EU-Afrika-Energiepartnerschaft will dies ändern. Bis 2020 soll 100 Millionen Afrikanern Zugang zu Energie ermöglicht werden.

Wien. Rund 600 Millionen Afrikaner, drei Viertel der Bevölkerung, leben ohne Energieversorgung. Die 2007 gegründete EU-Afrika-Energiepartnerschaft will dies ändern. Konkrete Schritte sollen in Wien gesetzt werden, wo sich zwei Tage lang EU-Vertreter sowie 21 Energie- und Entwicklungsminister aus Afrika und der EU treffen. „Der Zugang zu Energie ist der Schlüssel für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung“, betonte „Gastgeber“ Außenminister Michael Spindelegger in seiner Eröffnungsrede am Dienstag.

Bau von Solaranlagen

Das Ziel: Bis 2020 soll 100 Millionen Menschen in Afrika der Zugang zu Energie durch den Bau von Wasserkraftwerken, Windkraftanlagen und Solaranlagen ermöglicht werden, sagte der deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger in Wien. Als Musterprojekt der Kooperation zwischen Afrika und der EU nannte Oettinger die vor rund einem Jahr gestartete Wüstenstrom-Initiative Desertec zur Errichtung großer Solarkraftwerke und Windparks.

Das enorme Energiepotenzial Afrikas wird zur Zeit kaum genützt. Südlich der Sahara leben 800 Millionen Menschen, die so viel Energie produzieren wie Spanien mit 45 Millionen Einwohnern. Die Kooperation soll neben der Verabschiedung einer offiziellen Erklärung auch den Startschuss für das EU-Afrika-Programm für erneuerbare Energien geben, das EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs in Wien vorstellte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.09.2010)

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