EU-Banken-Stresstests sollen breiter angelegt werden

EBA
EBA(c) dapd (Adam Berry)
  • Drucken

Die europäische Bankenaufsicht EBA will in Zukunft auch die Geschäftsmodelle von Banken in Hinblick auf deren Risiken überprüfen.

Die europäischen Bankenaufseher wollen Banken im nächsten Jahr Finanzkreisen zufolge grundsätzlicher unter die Lupe nehmen als in dem laufenden Stresstest 2012. Die Belastungsprobe solle zeigen, ob die Geschäftsmodelle der Banken allgemein zu riskant oder anfällig für Risiken sind, sagte ein hochrangiger Insider. Die EU-Bankenaufsicht EBA sei gerade dabei, sich den Zuschnitt des nächsten, für 2013 geplanten Stresstests zu überlegen. "Es geht vor allem darum, sich nicht so sehr auf mehr Kapital oder die Frage 'Bestanden oder Durchgefallen' zu konzentrieren", sagte der Insider. Die Londoner EBA habe dafür die Unterstützung der Europäischen Zentralbank (EZB).

Eine EBA-Sprecherin sagte, es gebe noch keine endgültigen Entscheidungen. Die Beratungen seien noch in einer frühen Phase. Dem Insider zufolge könnte die EBA in dem Test beleuchten, ob und wie die Banken ihre Geschäftsmodelle nach der Finanzkrise geändert haben, nachdem sie ihre Beteiligungsportfolien im Zuge des laufenden Stresstests teilweise massiv bereinigt haben, um die geforderte Eigenkapitalquote von neun Prozent zu erreichen. Die Aufseher wollen auch prüfen, ob die Banken ohne die von der EZB zur Verfügung gestellten Refinanzierungsmittel auskämen, wenn diese zurückgezahlt werden müssen.

Die drei Stresstests der EBA seit der Finanzkrise hatten zum Teil massive Kritik in der Branche, aber auch bei Aufsehern aus mehreren Ländern hervorgerufen. Die für die Bankenaufsicht zuständige Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger hatte kürzlich gefordert, den nächsten Stresstest wie in den Jahren vor der Krise hinter verschlossenen Türen stattfinden zu lassen, weil die Aufseher so aussagekräftigere Erkenntnisse daraus ziehen könnten.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.