Jeder zweite Österreicher glaubt an Gott

Jeder zweite oesterreicher glaubt
Jeder zweite oesterreicher glaubt(c) Clemens Fabry
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Gottglaube und Lebenspraxis klaffen in Österreich auseinander. Etwa zwölf Prozent gehen wöchentlich in die Kirche.

53 Prozent der Österreicher glauben an Gott, etwa 20 Prozent sind Atheisten. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Studie des US-National Opinion Research Center. Laut Franz Xaver Höllinger vom Institut für Soziologie der Uni Graz, der hierzulande die repräsentative Befragung von rund 1000 Personen ausgewertet hat, finden die erhobenen Zahlen kein entsprechendes Echo in der religiösen Praxis.

So würden 25 Prozent niemals beten, 21 Prozent mehrmals wöchentlich oder täglich. Der wöchentliche Besuch der Messe liege laut Befragung bei zwölf Prozent. Im Vergleich relativ hoch ausgeprägt ist mit rund 57 Prozent der Glaube an religiöse Wunder. Eine deutliche Diskrepanz gebe es bei den Ergebnissen, die sich auf Himmel und Hölle beziehen: Während rund 40 Prozent an den Himmel glauben, ziehen nur 20 Prozent die Existenz einer Hölle ins Kalkül. "Vom theologischen Konzept her ist das nicht erklärbar", so Höllinger. Für Jugendliche sei die Hölle übrigens "überhaupt kein Thema mehr".

Weltweit nimmt der Anteil christlich geprägter gläubiger Erwachsener leicht ab. Laut der am Mittwoch präsentierten Studie "Belief About God Across Time and Countries", die in 30 Ländern mit christlicher Mehrheit sowie in Israel und Japan durchgeführt wurde, leben auf den Philippinen die meisten Gläubigen. 94 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten schon immer an Gott geglaubt. Rang zwei belegen die Chilenen (88 Prozent) und US-Amerikaner (81 Prozent). Am anderen Ende der Skala rangieren Bewohner der nordwesteuropäischen Staaten sowie des ehemaligen Ostblocks (mit Ausnahme Polens).

Während die Religiosität weltweit zwar stetig zurückgehe, nehme sie laut Studie in Russland, Slowenien und Israel zu. Ältere Befragte waren grundsätzlich gläubiger als Junge. Im Gesamtdurchschnitt bezeichneten sich 43 Prozent der Menschen im Alter von 68 Jahren und älter als gläubig, bei den Menschen bis 27 waren es 23 Prozent.

(APA)

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