YouMobile: Neuer Handy-Betreiber fasst Migranten ins Auge

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19 Cent im Inland, 4,5 Cent nach China. Das Tarifmodell des neuen Mobilfunk-Anbeiter ist vor allem auf Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet.

Am Mittwoch ist in Österreich ein neuer Handy-Betreiber gestartet. Mit der Marke "YouMobile" will die Firma Mitacs Marktführer bei Handytelefonaten von Österreich ins Ausland werden. YouMobile hat eigene Tarife, eigene SIM-Karten und eine eigene Kundenbetreuung wird aber die Vorwahl von tele.ring (0650) und das Netz der tele.ring-Muttergesellschaft T-Mobile Austria benützen. Längerfristig soll das Unternehmen dann auch eine eigene Vorwahl bekommen, erklärte der operative Leiter von Mitacs, Georg Hitsch, am Mittwoch.

Mit YouMobile will das Unternehmen etwa 2 Millionen potenzielle Kunden ansprechen - vor allem jene, die häufig in die Türkei, nach Ex-Jugoslawien, auf die Philippinen, nach Indonesien, Sri Lanka, Indien, Pakistan oder Nigeria telefonieren.

Das Tarifmodell von YouMobile basiert auf Wertkarten und ist relativ komplex. Ladet man eine 30 Euro-Wertkarte auf, zahlt man für Anrufe innerhalb Österreichs 19 Cent pro Minute in Festnetz und Mobilnetze, in andere europäische Länder (inklusive Türkei) für Festnetz-Telefonate generell 5 Cent, für Mobilfunkanrufe 30 Cent und nach China sowohl ins Festnetz als auch zum Handy 4,5 Cent pro Minute. Telefonate von Österreich nach China seien damit bei YouMobile am günstigsten, so Hitch. Um diese Tarife weiter nutzen zu können, muss man aber jedes Monat neuerlich 30 Euro aufladen oder 2 Euro Grundgebühr zahlen. Lädt man stattdessen weniger auf, steigen die Tarife leicht an.

Verkauf über Shops und Zeitungskolporteure

Mitacs ist seit 2001 aktiv und nach eigenen Angaben bereits Marktführer in Österreich für Calling Cards, die für Auslandstelefonate im Festnetz genutzt werden, und betreibt darüber hinaus in ganz Österreich 300 Call-Shops. Hitsch zufolge läuft derzeit bereits jedes zehnte Auslandsgespräch aus Österreich über die Mitacs-Systeme.

Die bestehenden Vertriebsschienen, zum Beispiel auch Zeitungskolporteure, will das Unternehmen jetzt auch für seine Mobilfunkangebote nutzen. Außerdem hat YouMobile auch einen Vertriebsvertrag mit dem Distributionspartner von T-Mobile/tele.ring und mit paybox abgeschlossen. Dadurch werden die YouMobile-Wertkarten von Beginn an bei knapp 1.000 Händlern und auch bei der Post oder bei Libro erhältlich sein.

"Konkurrenz ist gescheitert"

Das Unternehmen ist nicht das erste, dass den Markt der Handy-Kunden mit Migrationshintergrund bearbeiten will. In Österreich sind auch schon die One-Tochter eety und die frühere tele2-Tochter und mittlerweile nach Italien verkaufte "Calling Card Company Austria" unter der Marke "C-Cube" aktiv.

Hitsch ist der Ansicht, dass beide mittlerweile gescheitert seien, gibt sich aber zuversichtlich, dass es für YouMobile besser laufen wird: "Ich bin überzeugt, dass wir es besser machen." Umsatz- und Kundenziele nannte er nicht. 2006 hat die Firma Mitacs, die zu 100 Prozent im Eigentum von Geschäftsführer Siby Thomas steht, mit 20 Mitarbeitern rund 4 Mio. Euro erlöst. (APA)

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