Damen-Abfahrt: Gisin und Maze holen ex aequo Gold

Dominique Gisin und Tina Maze
Dominique Gisin und Tina MazeGEPA pictures
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Die Schweizerin Lara Gut gewann Bronze. Die Österreicherinnen enttäuschten, Nicole Hosp wurde als Beste Neunte - sogar eine Ungarin war schneller.

Im dritten Olympia-Rennen sind Österreichs Alpine zum ersten Mal leer ausgegangen. Die Slowenin Tina Maze und die Schweizerin Dominique Gisin holten sich am Mittwoch im Abfahrts-Krimi ex aequo Gold, Bronze schnappte sich Gisins Landsfrau Lara Gut (+0,10 Sekunden).

Die Österreicherinnen, die im Weltcup einen Sieg und vier Podestplätze zu Buche stehen haben, enttäuschten. Nicole Hosp war als Neunte die Beste, hatte aber bereits +1,05 Sekunden Rückstand. Mitfavoritin Anna Fenninger schied nach bester erster Zwischenzeit aus. Elisabeth Görgl (16.) und Cornelia Hütter (24.) waren im Kampf um Medaillen ebenfalls chancenlos. Selbst Ungarn durfte eine bessere Platzierung feiern: Edit Miklos kam als Siebente ins Ziel und sorgte für die große Überraschung.

Maze: "Olympia war mein großes Ziel"

Maze und Gisin sorgten indes für eine Olympische Premiere: Erstmals in der Geschichte der Alpinrennen gab es zwei Siegerinnen. Maze jubelte nach zweimal WM-Gold über ihren ersten Olympiatriumph. Die Slowenin war nach ihrem eindrucksvollen Gesamt-Weltcup-Sieg 2013 eher zurückhaltend in den Olympia-Winter gestartet, bewies aber nun perfektes Timing. "Olympia war mein großes Ziel in dieser Saison. Der Start in den Winter war für mich und mein Team nicht einfach, aber ich hab gewusst, dass ich bei Olympia alles schaffen kann", freute sich Maze.

Während Gut ihre Enttäuschung über den dritten Platz nicht zu verbergen mochte, konnte Gisin ihr Glück kaum fassen. "Es war ein langer Weg zu dieser Medaille. Es war ein Auf und Ab, ich bin vorwärts und rückwärtsgegangen. Ich hab mich sehr, sehr stark auf dieses Rennen vorbereitet", freute sich die 28-Jährige, die der Schweiz den ersten olympischen Abfahrtssieg seit 30 Jahren bescherte.

Fenninger: "Das ist bitter"

"Natürlich bin ich enttäuscht", meinte Fenninger nach dem bitteren Aus im oberen Abschnitt. Der 24-Jährigen verschlug es in einem Steilstück beim Schwungansatz die Ski. "Man muss riskieren, wenn man etwas gewinnen will. Dass mir das Missgeschick ausgerechnet oben passiert ist, wo ich in den Trainings immer schnell war, ist aber schon bitter", sagte Österreichs Sportlerin des Jahres 2013.

"Einfach abhaken und nicht groß nachtrauern", gab Fenninger für sich als Motto aus, schließlich steht bereits am Samstag der Super-G auf dem Programm. "Vielleicht sollte ich den Super-G etwas lockerer angehen und einfach schauen, was passiert."

Görgl in der Früh niedergefahren

Auch Kollegin Görgl rechnet sich für Samstag Chancen aus. Die Steirerin wollte vor allem im oberen Teil einfach zu viel. "Ich hab den Ski voll runtergelassen und hab die Killerlinie gewählt. Aber leider zu eng", berichtete Görgl, die ein Tor touchierte und sich dabei sogar den Rennanzug aufschlitzte.

Unmittelbar vor dem Rennen wurde Görgl von einer russischen Skifahrerin, die ihre Skienden erwischte, umgefahren. Am Abend zuvor verlief es ebenfalls nicht nach Wunsch. Um 23 Uhr Ortszeit klopften nämlich die Dopingkontrolleure an. "Ich hab mich dadurch nicht aus der Fassung bringen lassen. Aber ich hab ihnen schon gesagt, dass das ein Dreck ist, den sie da machen", so Görgl.

Das Österreichische Olympische Comitee (ÖOC) legte deshalb eine schriftliche Beschwerde ein. "Die medizinische Kommission des IOC zeigte sich von der Vorgangsweise der Kontrolleure alles andere als angetan", hieß es in der ÖOC-Aussendung. "Wir unterstützen den Kampf gegen Doping zu 100 Prozent. Aber diese späte Kontrolle, in der Nacht vor dem Wettkampf, geht entschieden zu weit. Der Vorfall war für Elisabeth sicher eine Störung der Wettkampfvorbereitung", wird Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger, der Leiter des ÖOC-Ärzteteams in Sotschi, zitiert.

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(APA)

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