WU-Professor Hörmann: Suspendierung aufgehoben

WUProfessor Hoermann Suspendierung aufgehoben
WUProfessor Hoermann Suspendierung aufgehoben(c) ORF (Matthias Plum)
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Hörmann war im Frühjahr 2012 wegen dringenden Verdachtes auf Verstöße gegen das Verbotsgesetz vom Dienst freigestellt worden. Ein Disziplinarverfahren ist noch anhängig.

Der umstrittene Wissenschafter Franz Hörmann darf wieder an der Wirtschaftsuniversität (WU) unterrichten. Hörmann war im Frühjahr 2012 wegen dringenden Verdachtes auf Verstöße gegen das Verbotsgesetz vom Dienst freigestellt worden. Seine Suspendierung wurde nun aufgehoben, bestätigte die WU einen dementsprechenden Bericht auf Hörmanns Homepage. Ein in der Causa gegen ihn eingeleitetes Strafverfahren war bereits im Mai 2012 eingestellt worden.

Allerdings sei noch ein Disziplinarverfahren anhängig, wird an der WU betont. Das Erkenntnis der Disziplinarkommission im Wissenschaftsministerium sei noch nicht rechtskräftig, über den Stand des Verfahrens wollte man nichts sagen.

Hörmann, der auch als Aushängeschild der österreichischen "Occupy"-Bewegung gilt, war nach einem (unveröffentlichten) Interview, das drei WU-Studenten für die Uni-Zeitung "Standpunkte" geführt hatten, in den Verdacht geraten, NS-Wiederbetätigung zu betreiben. Die Frage des Genozids zur Zeit des Nationalsozialismus sei "nicht endgültig geklärt, weil es keine objektive und ideologiefreie Diskussion über diese Frage gab", zitierte der Standard aus dem "Interview". Und weiter: Er habe "keine Meinung zu Gaskammern". Er könne nicht wissen, ob es Gaskammern gegeben habe.

Den Vorwürfen der nationalsozialistischen Wiederbetätigung kontert Hörmann mit seinem originären "Wissensbegriff": Da er weder Historiker noch Zeitzeuge sei, könne er aus rein logischen Gründen nicht behaupten, selbst von der Existenz der Massenvernichtungslager zu wissen. Dem Wissen anderer zuzustimmen sei dagegen ebenso möglich, wie daran zu "glauben", so Hörmann. "Wir wissen..." und "Ich glaube..." sei daher zulässig, "Ich weiß..." könne er allerdings nicht sagen.

(APA/Red.)

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