Regieren 2013: Eva Glawischnigs Masterplan

Glawischnigs Masterplan
Glawischnigs Masterplan(c) APA/HERBERT P. OCZERET (HERBERT P. OCZERET)
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Kärnten könnte nicht das letzte Bundesland sein, in dem die Grünen heuer in die Regierung kommen.

Es kann schon sein, dass sich der eine oder andere Grüne zu einem kleinen Wortspiel veranlasst sehen wird, wenn der Filialleiter in Kärnten, Rolf Holub, am heutigen Gründonnerstag als Umwelt- und Verkehrslandesrat angelobt wird. Kärnten ist nach Oberösterreich und Wien das dritte Bundesland, in dem die Grünen mitregieren – und möglicherweise nicht das letzte.

In Tirol peilt Spitzenkandidatin Ingrid Felipe am 28. April Platz zwei an. Umfragen bescheinigen den Grünen auch eine Woche später in Salzburg starke Zugewinne – zulasten von SPÖ und ÖVP, die sich für den Finanzskandal verantworten müssen. Dass die grüne Landessprecherin, Astrid Rössler, dem diesbezüglichen U-Ausschuss vorsteht, ist im Wahlkampf eher kein Nachteil.

Im Bund ist die Wahrscheinlichkeit einer grünen Regierungsbeteiligung deutlich geringer. Als Ziel für die Nationalratswahl hat Parteichefin Eva Glawischnig „15 Prozent plus“ ausgegeben, intern angeblich noch mehr. Denn für eine Zweiparteien-Koalition werden die Grünen zumindest 20 Prozent brauchen (eine Dreier-Variante schließt die Bundessprecherin bekanntlich aus). Am liebsten würde Glawischnig mit Werner Faymanns SPÖ regieren, zumal das Einvernehmen mit ÖVP-Chef Michael Spindelegger nicht das beste sein soll.

Im Wahlkampf wollen die Grünen jedenfalls nichts unversucht lassen. Vier Millionen Euro sind budgetiert. Neu ist, dass die Landtagswahlkämpfe und die Kampagne der Bundespartei aus einer Hand kommen. „Das erhöht die Wiedererkennbarkeit“, sagt Wahlkampfleiter Stefan Wallner. Gestaltet wurde die Werbelinie von einer Arbeitsgemeinschaft der Agenturen Jung von Matt und Czerny Plakolm. Kampagnenchef in der Partei ist Martin Radjaby, der 2010 von Ö3 geholt wurde. Thematisch werden sich die Grünen als Antikorruptions- und Soziale-Gerechtigkeits-Partei positionieren: Vorschläge für Vermögensteuern und leistbares Wohnen inklusive.

E-Mails an: thomas.prior@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2013)

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