Autokauf: Am Anfang steht Konfigurator im Internet

Autokauf Anfang steht Konfigurator
Autokauf Anfang steht Konfigurator(c) Erwin Wodicka - wodicka@aon.at
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Parallel zum immer stärker digital orientierten Kauferlebnis stieg über die letzten Jahre hinweg wieder die Bedeutung des Händlers als zentrale Anlaufstelle.

Die Studie

Internet und digitale Technologien sind mit dem Autokauf mittlerweile untrennbar verbunden. 94 Prozent aller Käufe starten mit einer Recherche im Internet. Rund ein Drittel der Autokäufer in Kern-Märkten können sich einen kompletten Kauf über das Netz vorstellen. In wachsenden Märkten wie China, Indien oder Brasilien ist es sogar knapp die Hälfte, ergibt die jährliche Cars-Online-Studie von Capgemini Consulting über Entwicklungen beim Autokauf.
Für die Ausgabe 2013 wurden von Capgemini Consulting in den acht Kernmärkten Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Russland und USA über 8000 Personen befragt, die je Land repräsentativ für potenzielle Autokäufer nach Alter und Geschlecht sind.

Parallel zum immer stärker digital orientierten Kauferlebnis stieg über die letzten Jahre hinweg auch wieder die Bedeutung des Händlers als Anlaufstelle. So erachteten 2010 nur noch 37 Prozent der deutschen Autokäufer den Händler als wichtige Informationsquelle; in der aktuellen Untersuchung sind es hingegen 64 Prozent. Begründet wird dieser starke Zuwachs durch massive Investitionen der Autohändler; einerseits in die Modernisierung der Autohäuser, andererseits in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter.

Kunden immer besser informiert

„Händler und auch Hersteller haben es mit immer besser informierten Kunden zu tun, die mit einem kürzeren Kaufhorizont und der Erwartung einer durchgängig vernetzten Erlebniswelt vom Smartphone bis zum Showroom auftreten. Gleichzeitig spielen die Händler immer noch eine zentrale Rolle im Kaufprozess", so Klaus Schmid, Vorstandsvorsitzender von Capgemini in Österreich.

Auf den Websites der Hersteller rangieren der Autokonfigurator und - insbesondere bei den deutschen Interessenten - die Möglichkeit, eine Testfahrt zu buchen unter den beliebtesten Angeboten. Zum Zeitpunkt des ersten Kontakts mit einem Händler haben vier von fünf Interessenten noch keine endgültige Entscheidung für ein bestimmtes Modell getroffen. „Die Händler haben von da an ein Zeitfenster von bis zu zirka zwei Monaten, das bisherige Online-Kauferlebnis zu einer Unterschrift unter den Kaufvertrag zu bringen", so Schmid.

Apps im Auto

Bei den bevorzugten Applikationen, die per Internet die Verbindung zwischen Auto und Umgebung halten, zählen die meisten zu den Kategorien „Sicherheit", „Fahrverhalten", „Diagnose/Kundendienst" und „Infotainment". Bei den Smartphone-Apps, die rund um das Auto zum Einsatz kommen können, gehören bei den deutschen Kunden die Pannenhilfe (71 Prozent), die Lokalisierung eines gestohlenen Kfz (70 Prozent) sowie ein Service-Erinnerer (63 Prozent) und Nachrichten vom Hersteller (64 Prozent) zu den Favoriten.

„Die Erwartungen der Kunden gehen klar in Richtung einer nahtlosen Integration von virtueller und realer Welt - und es sind die Kunden, die die Innovationsgeschwindigkeit bestimmen", so das Fazit von Schmid.

(Red. / herbas)

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