Mit dem Taschengeld lernen Kinder den frühen Umgang mit Geld. 323 Millionen Euro fließen jährlich in Österreich in Kinderhände.
In der Erziehung sehen 89 Prozent der Bevölkerung das Thema Geldwirtschaft als wichtig an. Acht von zehn Befragten meinen einer Aussendung zufolge, dass der Umgang mit dem Euro und den damit einhergehenden finanziellen Wünschen den Kindern von klein auf beziehungsweise spätestens ab dem Volksschulalter näher gebracht werden sollte und Taschengeld dafür ein geeignetes Mittel ist. Das brachte eine Integral-Umfrage im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen hervor.
Doch wie viel ist für welches Alter geeignet? Es gebe eine einfache Formel, sagt Philip List, Leiter des Erste Financial Life Park: „Bei Jugendlichen sind es zwei bis 3,60 Euro mal dem Alter des Teenagers pro Monat“. Nach dieser Formel fließen jährlich 323 Millionen Euro als Taschengeld in Kinderhände. Allerdings müsse man bedenken, dass nicht jedes Kind regelmäßig Taschengeld bekomme.
Dennoch eine enorme Summe. Umso wichtiger sei es, dass Kinder frühzeitig den richtigen Umgang mit Geld lernen. Für einen Großteil sind die relevantesten Motive für Taschengeld das Erlernen, das eigene „Geld einzuteilen“, „den Wert eines Geldbetrages einzuschätzen“, „Verantwortung zu übernehmen“ und den „unabhängigen Umgang sowie den Sinn des Sparens zu erkennen“.
Experten meinen, dass das Taschengeld den Kindern zur freien Verfügung stehen soll, die selbst über deren Verwendung entscheiden. Den Eltern wird geraten, dass Taschengeld regelmäßig und pünktlich auszuzahlen, denn dadurch lernen die Kinder, dass Vereinbarungen als etwas Verbindliches anzusehen sind. Ab dem 13. Lebensjahr wird eine Umstellung von der wöchentlichen zur monatlichen Auszahlung empfohlen. Ähnlich sieht es Familientherapeuten Philip Streit. Er empfiehlt ab dem zehnten Lebensjahr von Woche auf Monat umzustellen.
Die Auszahlung sollte auch unabhängig von Leistung ausbezahlt werden, also soll Taschengeld kein Erziehungsmittel sein. Zusatzarbeiten sollen jedoch gesondert abgegolten werden. Das Taschengeld ist nicht für Grundbedürfnisse gedacht. Sollte sich das Kind tagsüber selbst versorgen, so muss ihm dafür gesondert Geld mitgeben werden.
Umfrage
Die Erste Bank beauftragte das Marktforschungsinstitut Integral für eine telefonische Befragung rund um die Themen Gelderziehung und Taschengeld. In der Zeit von 4. bis 18. August wurden 500 Personen telefonisch befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren (7,6 Millionen Menschen).
(red.)