Erste Verurteilung durch Indiens neue Schnellgerichte

Ein Protest-Banner, das für einen Vergewaltiger Wirklichkeit wird, sollte ihn der Präsident nicht begnadigen.
Ein Protest-Banner, das für einen Vergewaltiger Wirklichkeit wird, sollte ihn der Präsident nicht begnadigen.(c) EPA (HARISH TYAGI)
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Der Mann hatte ein Kind vergewaltigt und getötet. Das sei einer der seltenen Fälle, in denen die Todesstrafe gerechtferitgt sei, sagte der Richter.

Eines der neuen indischen Schnellgerichte für Vergewaltigungen, die nach der grausamen Tat an einer 23-jährigen Studentin eingesetzt worden waren, hat das erste Urteil gefällt. Das Gericht in Neu Delhi verhängte die Todesstrafe gegen einen Sexualtäter, wie indische Medien am Mittwoch übereinstimmend berichteten.

Der Wächter eines Bauernhofes hatte demnach ein drei Jahre altes Kind, das sich verlaufen hatte, vergewaltigt und getötet. Diese "abscheuliche" Tat sei einer der äußerst seltenen Fälle, die die Todesstrafe rechtfertige, sagte der vorsitzende Richter laut der Zeitung "The Hindu" bei der Urteilsverkündung am Dienstag.

Die fünf Schnellgerichte hatten erst vor zwei Wochen ihre Arbeit aufgenommen. Sie waren als Konsequenz aus der Gräueltat vom 16. Dezember eröffnet worden, bei der eine 23 Jahre alte Studentin von mehreren Männern in einem Bus vergewaltigt und mit einer Eisenstange gefoltert worden war. Dieser Fall wird aber wahrscheinlich erst in ein paar Wochen an eines der Schnellgerichte weitergegeben, da die Anwälte der Angeklagten den Prozessbeginn mit zahlreichen Anträgen hinauszögern.

(APA/dpa)

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