New York: Unglücks-Airbus aus dem Hudson geborgen

Unglücks-Airbus wird aus dem Hudson geborgen.
Unglücks-Airbus wird aus dem Hudson geborgen.(c) REUTERS (RAY STUBBLEBINE)
  • Drucken

Die Flugschreiber wurden zur Auswertung nach Washington gebracht, nach dem linken Triebwerk wird noch gesucht. Der Pilot wollte mit der Notlandung eine "Katastrophe" vermeiden.

Taucher und Bergungsspezialisten haben auf dem Hudson in New York den Airbus aus dem Wasser gehoben, dessen Notlandung in den USA als Heldentat gefeiert wird. Die Experten bargen am Sonntagmorgen auch die beiden Flugschreiber der Maschine, die zur Auswertung nach Washington gebracht wurden (mehr ...).

Der an der Unterseite erheblich beschädigte Airbus wurde auf einen Lastkahn gelegt. Auch das linke Triebwerk des Flugzeugs wurde nach Angaben der Verkehrssicherheitsbehörde NTSB möglicherweise im eiskalten Wasser des Hudson geortet. Von der Untersuchung des Triebwerks sowie der Auswertung der Flugschreiber erhoffen sich die Ermittler Aufschluss zur genauen Ursache des Unglücks.

Zu tief, zu langsam


Der als "Held vom Hudson" gefeierte Pilot Chesley Sullenberger wollte mit seiner Notlandung auf dem Hudson River in New York eine "Katastrophe" vermeiden. In seiner ersten Aussage zum Unfallhergang berichtete der 57-Jährige den Ermittlern, die Maschine sei nach dem Ausfall der Triebwerke durch Vogelschlag "zu tief, zu langsam" gewesen, um den nächstgelegenen Flughafen zu erreichen. Zudem habe man sich zu nah an dem dicht besiedelten Stadtgebiet befunden, berichtete Kathryn Higgins, die Sprecherin der ermittelnden Verkehrssicherheitsbehörde.

Beide Motoren ausgefallen


Ersten Befragungen von Crew-Mitglieder zufolge waren am Donnerstag kurz nach dem Start auf etwa 900 Meter Flughöhe beide Motoren ausgefallen. Die Flugbegleiter berichteten laut Higgins, noch während des Starts hätten sie einen lauten Schlag gehört, danach sei das Motorengeräusch völlig verstummt. "Sie haben es als komplette Ruhe beschrieben, wie in einer Bibliothek", sagte Higgins. Nach der Notlandung auf dem dicht befahrenen Hudson wenige Minuten später konnten alle 155 Menschen an Bord gerettet werden.

Bisher haben die Ermittler nicht bestätigt, dass Vogelschlag die Unglücksursache war. Die "New York Daily News" berichtete am Samstag, seit dem Jahr 2000 seien in den USA fast 500 Flugzeuge bei Kollisionen mit Vögeln beschädigt worden, 166 von ihnen hätten eine Notlandung machen müssen. Das Blatt bezog sich auf eine Statistik der Bundesflugbehörde.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.