Rapid gewinnt und zieht mit Salzburg gleich

Rapid gewinnt zieht Salzburg
Rapid gewinnt zieht Salzburg(c) APA HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Die Hütteldorfer mühten sich gegen Wacker Innsbruck zu einem 2:1-Sieg. Der Rückstand auf die Austria beträgt weiterhin sieben Punkte.

Das Hanappi-Stadion mutiert gerne zu einem Gefrierschrank, in dem es nicht leicht ist, ein wenig aufzutauen. Die Hütteldorfer aber haben keine unerfolgreiche Woche hinter sich, dem ersten und einzigen Sieg in der Europa League gegen Charkiw folgte ein zufriedenstellender Abschluss des neuen TV-Vertrages. Abgerundet hat man das alles mit einem Sieg über Wacker Innsbruck, die Mannschaft von Peter Schöttel zwang den Tabellenletzten mit 2:1 in die Knie. Damit ist man in der Tabelle nun punktegleich mit Salzburg.

Zu verdauen hatte Rapid gegen die Tiroler aber zunächst ein schweres Missverständnis. Beteiligt daran war – wie so oft in dieser Saison – Torhüter Königshofer. Sonnleitner hatte ihn irritiert, aus einer Koproduktion mit dem Schlussmann resultierte der 0:1-Rückstand. Aber Trainer Schöttel kann froh sein, dass Alar erneut seine Schussstiefel geschnürt hat. Er erzielte gleichsam im Gegenzug noch unmittelbar vor der Pause nach Zusammenspiel mit Burgstaller das 1:1. Mit Boyd verfügt man ohnedies über einen Innsbruck-Spezialisten, der US-Stürmer traf zum 2:1 (51.).

Beeindruckend ist weiterhin, was die Wiener Austria auf den Rasen zaubert. Vor allem auswärts ist der Tabellenführer eine echte Macht – sogar bei widrigen Bedingungen. In Wolfsberg triumphierte die Truppe von Trainer Peter Stöger mit 6:3, damit konnte man den Vorsprung auf Salzburg (1:1 bei Sturm Graz) auf sieben Punkte ausbauen. Die Begleitmusik vom Kärntner Torreigen war allerdings nicht für feine Ohren bestimmt. Denn unterm Strich herrschte Unbehagen. Der „Winterkönig“ war verärgert über die Bodenverhältnisse, die man schlichtweg als irregulär bezeichnen musste.

"Es war sehr grenzwertig"

Freiwillige hatten fest geschaufelt, den Rasen vom Schnee befreit, das Match aber avancierte dann zu einer Rutschpartie. Auf pickelhartem Untergrund, was wiederum erhöhte Verletzungsgefahr bedeutete. Der Schiedsrichter, Alexander Harkam, zeigte sich auch erst nach dem Abpfiff einsichtig. „Es war sehr grenzwertig“, sagte er. „Ich gratuliere beiden Mannschaften, dass sie ein faires Spiel abgeliefert haben und den Boden bei den Zweikämpfen berücksichtigt haben.“ Letztlich wäre es besser gewesen, das Spiel gar nicht erst anzupfeifen. Auch die Kärntner waren am Ende des Tages unglücklich. „Wir hätten Schlittschuhe gebraucht“, übte sich Tormann Christian Dobnik in Sarkasmus.

Allein dreimal wurde der Keeper des Aufsteigers von Philipp Hosiner bezwungen. Der Burgenländer hält bei 20 Saisontreffern, damit rangiert er in der aktuellen Rangliste für Europas „Goldenen Schuh“ mit 30 Punkten an der dritten Stelle. Hosiner hat großen Anteil daran, dass die Austria mit 26?Punkten und 27 Toren in zehn Auswärtsspielen einen neuen Bundesliga-Rekord aufstellen konnte.

So einen Torjäger vermissen die Salzburger derzeit, auch in Graz hat der Titelverteidiger viele Möglichkeiten nicht genützt. Trainer Roger Schmidt übte aber auch andere Kritik. „Es kann nicht sein, wie wir von den Schiedsrichtern behandelt werden!“
Zu einer Entscheidung hat sich Ried durchgerungen. Michael Angerschmid, 38, wurde zum neuen Cheftrainer bestellt. Der Vertrag läuft vorerst bis Saisonende.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2012)

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