Bergfex auf schmalem Grat

(c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)
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Die neue US-Innenministerin Sally Jewell muss zwischen Naturschutz und Energienachfrage vermitteln.

Eines vorweg: Der amerikanische Innenminister („Secretary of the Interior“) ist weder für die Polizei noch für Asylfragen oder den Grenzschutz verantwortlich. Das heißt aber nicht, dass Sally Jewell in ihrem neuen Amt langweilig wird. Die 57-Jährige hat im Kabinett von Präsident Barack Obama eine der heikelsten politischen Fragen Amerikas zu beantworten: Soll noch mehr unberührte Natur für die Ausbeutung von Schiefergas und Öl freigegeben werden? Oder ist der Schutz der Wildnis, die Amerikas Selbstbild wesentlich prägt, wichtiger?

Die in England geborene Ingenieurin scheint für den Balanceakt auf dem Grat zwischen Naturschutz und Energienachfrage gut geeignet – nicht nur, weil sie eine leidenschaftliche Bergsteigerin ist. Unter anderem hat sie den höchsten Berg der Antarktis erklommen, den knapp 5000 Meter hohen Mount Vinson. Nach dem Studium arbeitete sie auf Ölfeldern in Oklahoma und Colorado und später bei der Sparkasse Washington Mutual, bevor sie 2005 Vorstandschefin von Recreational Equipment wurde, einer Handelskette für Bergausrüstung mit zuletzt 1,8 Milliarden Dollar Umsatz. Zugleich engagierte sie sich aber für Amerikas Nationalparks. Für die ist sie nun zuständig – und für Aufräumarbeiten nach Umweltkatastrophen wie der Ölpest im Golf von Mexiko vor zwei Jahren. GO

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2013)

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