Schlacht um Tele2-Firma

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TZele2(c) REUTERS (ALEXANDER DEMIANCHUK)
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Der Telekomkonzern ignoriere höhere Angebote, kritisiert Oligarch Michail Fridman.

Stockholm/Moskau/Reuters. Der angeschlagene skandinavische Telekomkonzern Tele2 ignoriert höhere Angebote für sein Russlandgeschäft und will den eingefädelten Deal mit der Bank VTB nicht mehr aufschnüren. Das Tele2-Management teilte mit, sich vor der Entscheidung über den Verkauf aller strategischen Optionen bewusst gewesen zu sein. Die russische Tochterfirma soll für 3,5 Mrd. Dollar (2,7 Mrd. Euro) an die staatlich kontrollierte russische Bank VTB gehen.

Mittlerweile liegen aber gleich mehrere attraktivere Offerte auf dem Tisch. Und die Interessenten machen Druck. Der russische Mobilfunk-Anbieter MTS forderte Tele2 auf, endlich Gespräche aufzunehmen. Es sei merkwürdig, dass das Management ein höheres Offert einfach nicht beachte. MTS hat sich nun mit dem Rivalen Vimpelcom zusammengetan, der zum Teil in Händen des russischen Milliardärs Michail Fridman ist. Gemeinsam bieten sie 4,0 bis 4,25 Mrd. Dollar. Fridman hat zudem ein eigenes Angebot über 3,6 bis 4,0 Mrd. Dollar in bar unterbreitet. Fridmans Holding A1 betonte, notfalls auch rechtliche Schritte wahrzunehmen.

Tele2 ist in Russland der viertgrößte Anbieter mit 23 Millionen Kunden nach MTS, MegaFon und Vimpelcom. Der Konzern verfügt aber nicht über 3G- oder 4G-Lizenzen, was die Wachstumsaussichten beschränkt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2013)

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