In Kärnten protestiert eine Uni-Initiative gegen die Landeskulturpolitik. Mit einer Unterschriftenaktion, Plakaten und Zeitungsinseraten sollen Wähler für die Landtagswahl mobilisiert werden.
"Wir wollen Kärnten umdrehen, damit das BZÖ ausrinnt", so lautet das Ziel einer vor kurzem gestarteten Kulturinitiative rund um Initiator Gerhard Pilgram. Er ist Geschäftsführer des Universitätskulturzentrums in Klagenfurt, das der Initiative die Plattform bietet. Mit der zweisprachigen Aktion "Kärnten umdrehen - Obrnimo Kroško" will man im Hinblick auf die kommende Landtagswahl am 1. März die Wähler dazu mobilisieren, "die BZÖ-Politik abzuwählen".
Pilgram zeigt sich im Gespräch mit DiePresse.com "stark betroffen" von der Kulturpolitik des BZÖ. Es sei "katastrophal", wie wenig kritische Kunst in Kärnten möglich sei. Stattdessen erlebe man ein "Aufblähen der Huldigungskultur und der Wörthersee-Eventkultur", kritisiert Pilgram. Für ihn ist das BZÖ-Kulturteam rund um Landesrat Harald Dobernig "eher grauslich": "Die machen keine Kulturpolitik und haben von Kultur auch gar keine Ahnung". Sein Beispiel: Dobernig habe sogar damit geprahlt, noch nie ein kulturpolitisches Buch gelesen zu haben. Harald Dobering war leider zu keiner Stellungnahme bereit.
Plakate, Inserate, Sticker, Buttons
An der Aktion beteiligen sich vorrangig Künstler, Pensionisten, Studenten und Intellektuelle. Rund 800 Menschen haben auf der Homepage der Initiative unterschrieben. Im ganzen Bundesland sind zudem mehr als 1200 Plakate angebracht. Das Motiv: Die Umrisse des Landes Kärnten sind auf den Kopf gestellt und am unteren Ende tropft es orange heraus. Am Wochenende kommen Zeitungsinserate dazu. Auf der Homepage werden Plakate, Sticker und Buttons angeboten. Die Aktion wird mit Spenden von Privatpersonen finanziert.
(Ag./Red. )