Fünf Sterne, eine Eishalle und kein Hugo Simon

Steve Guerdat riding 'Nino des Buissonnets'
Steve Guerdat riding 'Nino des Buissonnets'(c) AP (Silvia Izquierdo)
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Das Wiener Pferdefest wartet heuer mit einem Grand Prix der höchsten Kategorie auf und lockt wieder die weltbesten Springreiter in die Stadthalle. Nur Hugo Simon fehlt zum ersten Mal seit 26 Jahren.

Wien. Von außen wirkt die Wiener Stadthalle kaum verändert, doch bereits seit Ende Oktober laufen die Vorbereitungen, um die Halle für das Wiener Pferdefest in eine tierfreundliche Arena zu verwandeln. Am Donnerstag eröffneten Nachwuchs und Ponys am traditionellen Kindertag das fünftägige Event, ab heute gehört die Bühne den weltbesten Springreitern.

Für die zweite Auflage unter der Regie von Josef Göllner hat das Veranstaltungsteam wieder Großes auf die Beine gestellt. Das Highlight ist die erstmalige Austragung des Grand Prix als Fünfsternebewerb. Damit ist Wien neben Paris die einzige Stadt, in der gleich zwei Turniere der höchsten Kategorie stattfinden. Im September gastierte nämlich bereits die Champions Tour auf dem Wiener Rathausplatz. „Das zeigt die Bedeutung und Wertschätzung von Wien als Pferdestadt“, sagt Göllner. Unterschiede in Aufwand und Technik gebe es kaum, die Herausforderung sei die Lukrierung des Preisgeldes gewesen. 150.000 Euro beträgt die Dotation für den Grand Prix, dessen Finale wie gewohnt am Montagabend stattfindet.

Nummer eins der Welt zu Gast

Neben dem Hauptbewerb locken noch sieben weitere Weltcupspringen, darunter das traditionelle Hallenderby am Samstag, die internationale Weltspitze nach Wien. Neben dem Schweizer Olympiasieger und Weltranglistenersten Steve Guerdat beehren unter anderem auch der Olympiazweite Gerco Schröder (NED) mit Zehn-Millionen-Pferd „Eurocommerce“ sowie der sechsfache Wien-Rekordsieger Beat Mändli (SUI) die Stadthalle. Auf einen heimischen Publikumsliebling müssen die Zuseher allerdings verzichten: Hugo Simon zog sich am Wochenende in Linz ein Rückenleiden zu und wird erstmals in der 26-jährigen Geschichte nicht an den Start gehen. Insgesamt vertreten fünfzehn Teilnehmer Rot-Weiß-Rot im Grand Prix, die größten Hoffnungen ruhen auf Stefan Eder, der heuer sechs GP-Siege feierte, sowie Nachwuchsstar Stefanie Bistan.

Auch der von Freitag bis Sonntag ausgetragene Dressurbewerb erfuhr eine Aufwertung von drei auf vier Sterne. Olympiateilnehmerin Victoria Max-Theurer musste jedoch absagen, dafür fungiert Mutter Elisabeth als Richterin.

Damit sich die rund 120 Reiter und 270 Pferde wohlfühlen, wurde in diesem Jahr erstmals auch die angrenzende Eishalle angemietet, die einen Trainings- und Abreiteplatz von neuer Dimension bereitstellt. Zwei extra Zentimeter Eis sollen sich mit dem aufgeschütteten Spezialsand mischen und den perfekten Untergrund liefern. Die richtige Temperierung überwacht ein eigens engagierter Spezialist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2012)

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