Seit Donnerstag ist das Land nicht mehr erreichbar. Auch Mobilfunk und Festnetztelefonie sind lahmgelegt.
In Syrien gibt es offenbar keinen Zugang zum Internet mehr. Das Land sei praktisch vom Netz abgekoppelt, teilten zwei auf die Beobachtung des weltweiten Internetverkehrs spezialisierte US-Unternehmen am Donnerstag mit. Auch der Webkonzern Google berichtet, dass seine Dienste in Syrien nicht mehr erreichbar sein. Dies könnte bedeuten, dass die Regierung von Syriens Staatschef Bashar al-Assad im Kampf gegen die Rebellen die Kommunikationsverbindungen gekappt hat. Zuvor hatten Oppositionsanhänger in Syrien bereits erklärt, dass Internet- und Handyverbindungen in weiten Teilen des Landes nicht mehr funktionierten. Auch Festnetztelefone seien kaum erreichbar.
"Effektiv ohne Internet"
Nach Angaben der US-Technologiefirma Akamai stoppte der Internetverkehr in Syrien am 29. November um 11:27 mitteleuropäischer Zeit. Das Unternehmen Renesys erklärte, das arabische Land sei "effektiv ohne Internet". Alle 84 IP-Adressblöcke Syriens seien nicht mehr erreichbar. Auch der Dienst der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana wurde gegen Mittag unterbrochen. Es seien später noch Inseln syrischer Internet-Inhalte verfügbar gewesen, diese seien aber vermutlich auf Servern außerhalb des Landes gelagert, schreibt Renesys in einem Blogeintrag. Zwölf Stunden nach Beginn des Blackouts waren aber auch sie lahmgelegt.
Kommunikation gekappt
Ein Oppositionsanhänger aus der umkämpften Gegend von Ghouta nahe der Hauptstadt Damaskus sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass nur noch Satellitenverbindungen funktionieren würden. Andere Oppositionelle teilten mit, dass in weiten Teilen von Damaskus das Internet und andere Kommunikationswege gekappt worden seien. Auch in den Provinzen Homs und Hama im Zentrum des Landes sowie in den südlichen Regionen Daraa und Suwayda seien Mobilfunknetze und Festnetze ausgefallen.
(APA/AFP/Red.)