Wetterbedingte Verspätung: Nun kommen die Wespen

Wespen kommen wetterbedingt spaet
Wespen kommen wetterbedingt spaet(c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com)
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Der kühle Frühsommer hat die Entwicklung der Nester gebremst, nun aber schwärmen die Wespen aus. Nervöses Fuchteln macht die Tiere aggressiv. An Nestern sollte man ebenso wenig herumhantieren.

Wer in nächster Zeit im Freien speist und trinkt, muss mit Besuch rechnen: Mit Verspätung schwärmen nun die Wespen aus. Durch den kühlen Frühsommer und das aktuelle Wechselbad aus Hitze und durchziehenden Kaltfronten werden die Nester heuer erst relativ spät ihre volle Größe erreichen.

Die Insekten greifen Menschen nur selten an - nur wenn ihr Leben oder ihre Nachkommen bedroht sind oder die Menschen nervös herumfuchteln. Um Wespenstiche zu vermeiden, rät Christian Mokricky von "die umweltberatung" zu Insektengittern an den Fenstern, Verschalungen und Ritzen an Gebäuden sollen regelmäßig begutachtet und mögliche Einfluglöcher verschlossen werden.

Entwickelt sich dennoch in der Umgebung ein Wespennest, so sollte man einen Respektabstand von fünf Metern einhalten. Wer näher kommt oder gar am Nest herumhantiert, wird von den Tieren angegriffen. Nester sollten daher nur entfernt werden, wenn unmittelbare Gefahr besteht.

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Zu heiß kann es den Tieren kaum werden. Sollte es nötig sein, kühlen die Insekten ihr Nest mit Wasser. Daher sieht man Wespen an heißen Tagen auch oft an Wasserpfützen, um Flüssigkeit zum Nest zu transportieren.

Neue Königinnen Ende August

In durchschnittlichen Jahren erwachen die Wespenköniginnen Ende April bis Anfang Mai aus der Winterruhe und suchen einen geeigneten, warmen und geschützten Platz für ein Nest. Etwa Mitte Juni schlüpfen die ersten Arbeiterinnen, unfruchtbare Weibchen, die der Königin beim weiteren Ausbau des Nestes helfen. Die volle Produktion an Nachkommen erreicht der Wespenstaat in Mitteleuropa meist Mitte August. Gegen Ende August schlüpfen neben den Arbeiterinnen auch die ersten Männchen und angehende neue Königinnen. Während im Nest Ende September bereits der Höhepunkt an Wespenproduktion überschritten ist, paaren sich die Geschlechtstiere bis in den Oktober hinein.

Die männlichen Wespen erleiden ein ähnliches Schicksal wie die Drohnen der Bienen: Kurz nach der Paarung sterben sie. Bis Ende November geht dann auch die alte Königin mitsamt ihren letzten Arbeitern ein. Zum Überwintern sind lediglich die jungen, befruchteten Königinnen gerüstet. Sie suchen geschützte Spalten, etwa in Erdhöhlen oder menschlichen Behausungen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen.

Im Frühjahr beginnt der Zyklus von neuem, wobei die jungen Königinnen niemals ihr altes Nest vom Vorjahr beziehen. Verlassene Wespennester kann man daher getrost belassen. Oft vergessene Verbündete gegen die Wespenplage sind Hornissen: Sie machen sich nicht selten über ihre kleineren Verwandten her und plündern die Nester.

(APA)

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