Alle Fremdwährungskredite sollen bis Ende 2014 konvertiert werden. Die Hauptbelastung sollen laut Wirtschaftsminister die Banken tragen.
Auf die österreischen Banken in Ungarn kommen neue Belastungen zu. Bis Jahresende sollen per Gesetz alle Fremdwährungskredite in Forint konvertiert werden. Die Hauptbelastung daraus sollen die Banken tragen, sagte der ungarische Wirtschafts- und Finanzminister Mihaly Varga im Interview mit dem "Standard".
Bis zum Jahresende werde ein Gesetz über die Abschaffung der Fremdwährungskredite kommen. Ab 2015 sollen Hypotheken-Fremdwährungskredite nicht mehr in den Bankbilanzen stehen, so Varga. Da die Hauptverantwortlichen für die heutige Situation die Banken seien, wäre es "merkwürdig, wenn der Staat die Kosten voll übernehmen würde". Er erinnerte auch an das Jahr 2011/12: Dabei habe bei der Möglichkeit, Kredite in Schweizer Franken günstig in Forint zurückzuzahlen, eine Lastenteilung gegriffen: Zwei Drittel der Kosten hätten die Banken, ein Drittel der Staat übernommen.
Hunderttausende betroffen
350.000 Hypothekendarlehen seien in Ungarn in Fremdwährungen vergeben, sagte Varga. Hunderttausende würden ihre Raten kaum zahlen können. "Für die österreichischen Banken rächt sich nun die aggressive Strategie zur Marktgewinnung vor der Krise", betont der Minister der rechtskonservativen Fidesz-Regierung von Premier Viktor Orban.
Varga verteidigt auch die Bankensteuer: Durch sie sei aus den "Extraprofiten" der Banken ein "normaler Profit" geworden. Angesichts der Kritik aus Österreich am Umgang mit den Banken in Ungarn werde nun die Lage bei der Hypo Alpe Adria in Österreich sehr genau verfolgt und geprüft, "ob hier nicht mit zweierlei Maß gemessen wurde".
>>> Artikel auf "DerStandard.at"
(APA)