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Ingrid Fitzek,
Vizepräsidentin und Mitgründerin des Salon Real zieht Bilanz
über das fünfjährige Bestehen des Frauennetzwerks.
Die Presse:
Wie steht der Verein Salon
Real nach fünf Jahren da?
Ingrid Fitzek:
Für Frauen der Branche
ist der Salon Real mittlerweile zur
Selbstverständlichkeit geworden. Der
nach wie vor große Zulauf an Mitglie-
dern zeigt auf, wie notwendig die
Gründung eines solchen Vereins war.
Netzwerken war bisher eine Angele-
genheit der Männer. Wir Frauen ha-
ben die Wichtigkeit des Networkings
lange unterschätzt. Jetzt holen wir auf.
Was bringen frauenspezifische Netz-
werke?
Die gleichen Effekte wie das Netzwer-
ken der Männer: Beziehungen schaf-
fen, Synergieeffekte nutzen, Selbstbe-
wusstsein stärken, Gehör finden. Vor
allem erweitert es den Horizont. Wir
veranstalten regelmäßig konstruktive
Diskussionsrunden mit Fachvorträ-
gen. Jedes Mal mit anderen Themen-
schwerpunkten. Das Spektrum der
Fachgebiete reicht von Architektur,
Projektentwicklung und Immobilien-
vermittlung über Rechts- und Steuer-
beratung, Immobilienbewertung und
-finanzierung, Immobilienmarketing
und PR sowie Facility Management bis
hin zu Bauwesen, Unternehmensbe-
ratung und Hochschullehre. Jede Teil-
nehmerin wird somit auch mit The-
men konfrontiert, mit denen sie im
Alltag nichts zu tun hat. Das schafft die
Möglichkeit, in Prozesse unterschied-
lichster Sparten einblicken zu können.
Zusammenhänge werden klarer. Kurz
gesagt: Salon Real verleiht Frauen eine
stärkere Stimme.
Sie sind für die Veranstaltungen beim
Salon Real zuständig. Welche Events
werden geboten?
Wir treffen uns alle zwei Monate zu
Salon Real Diskussionsrunden. Darü-
ber hinaus hat das alle zwei Jahre
stattfindende „Get-together“ schon
Tradition, bei dem Mitglieder, Partner
und Vertreter aus den unterschied-
lichsten Branchensparten aufeinan-
dertreffen. Wir veranstalten aber auch
regelmäßig Reisen ins Ausland, um
uns mit Vertreterinnen der Frauen-
netzwerke der jeweiligen Länder zu
treffen und uns anzusehen, wie dort
mit den Herausforderungen umge-
gangen wird. Heuer führte uns die Rei-
se nach Tel Aviv. Wir waren auch
schon in Rom, Paris, Berlin, Istanbul.
Natürlich sind wir auch auf internatio-
nalen Immobilienmessen vertreten.
Wie ist die aktuelle Situation von Frauen
in Führungspositionen der österreichi-
schen Immobilienwirtschaft?
Besser als vor fünf Jahren, aber noch
lange nicht zufriedenstellend. Es be-
steht noch immer Aufholbedarf. Dass
es für Frauen nicht genügt, gleich gut
wie ihre männlichen Kollegen zu sein,
sondern sie stets bessere Leistungen
bringen müssen, um für Führungspo-
sitionen in Frage zu kommen, daran
wird sich leider auch in den kommen-
den Jahren nichts ändern.
Im EU-Parlament wurde die Erhöhung
der Frauenquote inFührungspositionen
bestimmt. Wie zufrieden sind Sie mit
dieser Maßnahme?
Es ist ein wichtiger Schritt Europas in
Richtung Gleichberechtigung. Die EU
hat erkannt, dass es ohne Erhöhung
der Frauenquote in vielen Branchen
nicht mehr funktionieren wird. Es ist
eine wirtschaftliche Notwendigkeit. In
der Immobilienwirtschaft haben die
Frauen schon quer durch die verschie-
densten Branchen bewiesen, dass sie
im Stande sind, ihren männlichen
Kollegen Paroli zu bieten.
Salon Real gibt Frauen
eine stärkere Stimme
ZUR PERSON
Ingrid Fitzek
ist Leiterin Marketing & Kom-
munikation bei der BUWOG Group.
Im Salon Real agiert sie als Vizepräsidentin
und stellvertretende Obfrau.
salon real
montag, 8. september 2014
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