25 mutmaßliche Anonymous-Hacker gefasst

THEMENBILD: ANONYMOUS
THEMENBILD: ANONYMOUS(c) APA/HELMUT FOHRINGER (Helmut Fohringer)
  • Drucken

Der Interpol-Einsatz konzentrierte sich auf Spanien und Südamerika. Die mutmaßlichen Hacker sollen Daten gestohlen und Regierungs-Websites attackiert haben.

Bei einem international abgestimmten Polizeieinsatz in 15 Städten sind 25 mutmaßliche Hacker des losen Anonymous-Kollektivs festgenommen worden. Wie die Zentrale von Interpol in Lyon am Dienstag mitteilte, richtete sich die Razzia gegen "koordinierte Cyber-Attacken, die von Argentinien, Chile, Kolumbien und Spanien ausgingen". 250 Computer, Handys und andere Geräte sowie Kreditkarten und Bargeld seien beschlagnahmt worden.

Die spanische Polizei teilte ihrerseits mit, sie habe vier mutmaßliche Anonymous-Hacker festgenommen. Weitere zehn Festnahmen erfolgten demnach in Argentinien, sechs in Chile und fünf in Kolumbien. In der Interpol-Mitteilung war davon die Rede, dass unter anderem Webseiten des kolumbianischen Verteidigungsministeriums, des Stromunternehmens Endesa und der Nationalbibliothek in Chile angegriffen worden seien. Zum Teil hinterließen die Hacker im Alter von 17 bis 40 Jahren Fotos, auf denen Politiker mit Reißzähnen verunstaltet wurden.

"Internet kein sicherer Raum für Kriminelle"

"Diese Operation zeigt, dass Verbrechen in der virtuellen Welt reale Auswirkungen auf die Verantwortlichen haben", erklärte Interpol. Das Internet könne nicht als "sicherer Raum für kriminelle Aktivitäten" angesehen werden. Die spanische Polizei warf den dort Festgenommenen vor, im Internet persönliche Daten von Leibwächtern des spanischen Regierungschefs und von Mitarbeitern der Polizei veröffentlicht zu haben. Überdies sollen sie Internetseiten blockiert und geändert haben.

Der internationale Einsatz unter dem Code-Namen "Operation Unmask" wurde bereits Mitte Februar eingeleitet. Einer der in Spanien Festgenommenen soll den Angaben zufolge für die Verwaltung der Infrastruktur von Anonymous in Spanien und Lateinamerika zuständig gewesen sein. Er habe dazu auf Server in Tschechien und Bulgarien zurückgegriffen. Im Internet soll er die Nicknames Thunder und Pacotron genutzt haben.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.