Russische Pläne für Mini-Reichstag befremden Berlin

Der russische Verteidigungsminister Schoigu
Der russische Verteidigungsminister Schoiguimago/ITAR-TASS
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Militärbegeisterte Russen sollen in einem Patrioten-Park den "Reichstag" erstürmen können. Die deutsche Regierung wundert sich: "Die Idee spricht für sich."

Die deutsche Regierung findet die russischen Pläne für einen Mini-Reichstag als Spielwiese für militärbegeisterte "Patrioten" befremdlich. Deutschland würde etwas Vergleichbares zur "Erziehung und Ertüchtigung der deutschen Jugend nicht unbedingt bauen, und das gilt auch für die Art und Weise, wie das betrieben wird", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, am Freitag in Berlin. Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte: "Die Idee ist überraschend und spricht für sich."

Russland will den Berliner Reichstag im Militär-Freizeitpark Kubinka westlich von Moskau in kleinerem Maßstab nachbauen. Trainingseinheiten junger militärbegeisterter Menschen sollen an diesem Objekt üben, wie man ein Gebäude stürmt. Das hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am vergangenen Mittwoch im Parlament in Moskau angekündigt.

Er sagte, im "Patrioten-Park" würden auch weitere Schauplätze des Zweiten Weltkrieges nachgebaut. Die Besucher sollten die Atmosphäre der damaligen Zeit nachfühlen und sich selbst im "Überlebenskampf versuchen" können.

Die Rote Armee hatte den Reichstag im Mai 1945 erobert. Sowjetische Soldaten hinterließen in seinen Mauern Namen und Botschaften - die Schrift ist teilweise noch erhalten.

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