Eltern eines Mobbing-Opfers wollen Schule verklagen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ein Schüler soll an einem Bregenzer Gymnasium lange gemobbt worden sein, ohne dass die Schule einschritt. Der Direktor bestreitet die Vorwürfe.

Die Eltern eines Vorarlberger Schülers, der Opfer von Mobbing wurde, wollen ein Bregenzer Gymnasium wegen Verletzung der Sorgfaltspflicht zivilrechtlich verklagen. Der 14-jährige Bub sei zwei Jahre lang von Mitschülern gemobbt worden, die Schule habe nichts zu seinem Schutz unternommen, berichtete der ORF Vorarlberg. Der Schuldirektor bestreitet die Vorwürfe.

Der Bub, der die Schule inzwischen gewechselt hat, besuchte zwei Jahre lang die Unterstufe des Bundesgymnasiums Gallusstraße in Bregenz. Schon wenige Monate nach seinem Eintritt hätten die psychischen und körperlichen Angriffe der Mitschüler begonnen. Der Bub wurde beschimpft, in Gruppenchats verunglimpft, sein Sitzplatz zugemüllt. Die Schule habe trotz zahlreicher E-Mails und Gespräche keine wirksamen Maßnahmen gegen das Mobbing ergriffen, lautet der Vorwurf der Eltern. Ihr Sohn war monatelang krankgeschrieben und musste in Therapie.

Die Eltern wollen nun eine Zivilklage gegen das Gymnasium einbringen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Anwältin Sabine Gantner-Doshi erklärte gegenüber dem Rundfunk, die Schule schaue weg und lasse Mobbing zu. "Diese Missstände gehören beseitigt", betonte sie. Vonseiten des Gymnasiums hieß es laut dem Bericht, Mobbing sei grundsätzlich ein großes Thema an Schulen, auch am BG Gallusstraße. In dem gegenständlichen, sehr komplexen Fall habe man "eine ganze Fülle an Maßnahmen" gesetzt, so Thomas Mittelberger, Direktor des BG Gallusstraße. Der Vorwurf, man habe nichts unternommen, sei "abstrus".

(APA)

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