Sexualerziehung: Kirche kritisiert geplanten Erlass

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Das Institut für Ehe und Familie befürchtet, dass Kinder "eindeutig pornografischen Inhalten" ausgesetzt werden könnten.

"Scharfe Kritik" am vom Bildungsministerium vorgelegten Entwurf eines neuen Erlasses zur schulischen Sexualerziehung übt das Institut für Ehe und Familie. Dieser gebe eine "wertlose" Sexualpädagogik vor, konfrontiere Kinder auf nicht altersgemäße Weise mit Pornografie und gehe "auf leisen Sohlen vorbei an den Eltern" so der Direktor der Einrichtung der Bischofskonferenz, Johannes Reinprecht.

Der Erlass müsse "grundlegend überarbeitet" sowie dessen Inhalte und Hintergründe "breit und offen" debattiert werden, so Reinprecht laut "Kathpress". Der von einem Expertenbeirat erstellte Vorschlag soll den derzeit gültigen, rund 25 Jahre alten "Grundsatzerlass Sexualerziehung in den Schulen" ersetzen.

Im Entwurf für den neuen Erlass heißt es etwa: "Sexualität ist ein wertebesetztes Thema. Es ist nicht Aufgabe der Schule, bestimmte Werte vorzugeben. Vielmehr soll Schule dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche befähigt werden, eigene Wertvorstellungen zu entwickeln, wie auch zu erweitern und Respekt vor anderen Werten und Sichtweisen zeigen zu können." Dies müsse "hinterfragt" werden, so Reinprecht: Laut Schulorganisationsgesetz habe der Unterricht die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach sittlichen, religiösen und sozialen Werten mitzuwirken.

"Eindeutig pornografische Inhalte"

Einen "Paradigmenwechsel" stellt für Reinprecht die Definition der Sexualerziehung als "Form der schulischen Bildung" dar. Von Hauptverantwortungsträgern würden Eltern zu "bloßen Einflussfaktoren wie die Mitschüler oder andere Peers." Schließlich befürchtet er, dass unter Vorgabe des Missbrauchsschutzes die Kinder "eindeutig pornographischen Inhalten, die nichts mit einfühlsamer Sexualpädagogik zu tun haben und schon gar nicht altersgerecht sein können", ausgesetzt würden.

Pornografie kommt in dem Entwurf im Zusammenhang mit Medienerziehung vor: So wird angeregt, dass Sexual- mit Medienerziehung verbunden werden kann, indem Sexualität in den Medien thematisiert wird.

(APA)

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