Bildungsreform: Brandsteidl kümmert sich um Autonomie

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Ex-Stadtschulratspräsidentin hat einen neuen Job. Sie wird im Ministerium das Autonomiepaket im Rahmen der Bildungsreform betreuen.

Seit vor zwei Monaten bekannt wurde, dass sie als Stadtschulratspräsidentin abgelöst wird, stellten sich viele die Frage: Was wird aus Susanne Brandsteidl (SPÖ)? Im Dezember war klar, dass sie – bis zuletzt (karenzierte) Bundesbedienstete – ins Bildungsministerium wechselt. Seit 1. Februar arbeitet sie nun dort. Und künftig wird sie sich um die Schulautonomie kümmern. Brandsteidl werde das Autonomiepaket im Rahmen der Bildungsreform betreuen, gab das Büro von Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) am Donnerstag bekannt.

Die Aufgaben des Arbeitsplatzes der Ex-Stadtschulratspräsidentin umfassen die Koordination und Begleitung der Umsetzung der Schulautonomie im gesamten österreichischen Schulwesen, insbesondere die Beratung bei der Umsetzung der pädagogischen, lehrplanbezogenen, personellen und finanziellen Aspekte. „Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse als Stadtschulratspräsidentin ist Frau Dr.in Brandsteidl für den genannten Arbeitsplatz besonders gut geeignet“, heißt es aus dem Bildungsministerium.

„Subproletariat“ und „Liebhaben“

In ihren 14 Jahren an der Spitze des Wiener Stadtschulrats polarisierte Brandsteidl mitunter mit flapsigen Sagern. Sie sprach von „Subproletariatsproblem“, von Eltern die „nicht für den Mathematikunterricht, sondern fürs Liebhaben der Kinder“ zuständig sein sollten oder davon, dass man in den Wiener Schulen die Fördermaßnahmen zwar verändern und verschärfen könne, „aber nicht die Kinder austauschen“. Die Umsetzung der ihrer Meinung nach positiven Zentralmatura kritisierte sie immer wieder: "Ich glaube, dass das Projekt in Gefahr gebracht worden ist."

Bevor Brandsteidl in den Stadtschulrat wechselte, war sie AHS-Lehrerin für Deutsch und Geschichte. Für ihre politische Tätigkeit als Stadtschulrats-Präsidentin war die promovierte Sprachwissenschaftlerin ab 2001 als Bundesbedienstete karenziert. Am 10. Dezember wurde sie an der Spitze des Wiener Stadtschulrates vom bisherigen SPÖ-Gemeinderat Jürgen Czernohorszky (38) abgelöst. Wie lange dieser wiederum den Job machen wird, ist fraglich – werden mit der Bildungsreform doch die Landesschulratspräsidenten abgeschafft.

(red./APA)

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