Neues Studium für Quereinstieg in Lehrerjob

(c) imago/Westend61 (imago stock&people)
  • Drucken

Für Mangelfächer soll es einen eigenen Master geben.

Wien. Der Quereinstieg in den Lehrerjob wird bald einfacher. Für jene, die gerne Lehrer werden wollen, aber kein Lehramt absolviert haben, sollen Universitäten und Pädagogische Hochschulen künftig nämlich ein eigenes Masterstudium anbieten können. Das sieht ein Gesetzesentwurf von Bildungs- und Wissenschaftsministerium vor, der am Montag in Begutachtung gegangen ist. Bei Lehrermangel in gewissen Fächern soll so der Bedarf schneller gedeckt werden können.

Innerhalb von zwei Jahren sollen Interessierte mit dem neuen Masterstudium für den Unterricht an AHS-Unterstufen und Neuen Mittelschulen fit gemacht werden. Während regulär ausgebildete Lehrer für zwei Fächer ausgebildet sind, werden die Quereinsteiger nur für eines ausgebildet. Konkret richtet sich das Studium an Absolventen facheinschlägiger Studien wie etwa Mathematik oder Physik. Sie müssen außerdem 3000 Stunden Berufserfahrung mitbringen.

Mit dem neuen Masterstudium sollen Hochschulabsolventen die Möglichkeit bekommen, ihre fachliche Ausbildung durch „hauptsächlich pädagogische Kompetenzen zu erweitern, um dann als Pädagogin oder Pädagoge arbeiten zu können“, heißt es im Entwurf.

Nur befristet genehmigt

Es gibt auch Einschränkungen. Diese Studien dürfen aber nur eingerichtet werden, wenn Bedarf an Absolventen im betreffenden Unterrichtsfach besteht. Dafür müssen die Universitäten und Pädagogischen Hochschulen mit den jeweiligen Bildungsdirektionen zusammenarbeiten und sich diesen Bedarf bestätigen lassen. Die Masterstudien für Quereinsteiger werden nur befristet genehmigt, solange Bedarf besteht.

Mit der Gesetzesnovelle soll zudem die Durchlässigkeit zwischen den Lehrämtern verbessert werden. Wer einen Bachelor für das Lehramt an Volksschulen absolviert hat, soll sich mit einem speziellen Masterstudium für die Sekundarstufe qualifizieren können. Die gleiche Möglichkeit soll es umgekehrt auch geben. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.