ÖH-Wahl: FEST will auch Leben neben dem Studium

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Die frühere FH-Fraktion geht mit einer Dreierspitze in die Wahl. Sie wollen Brücken bauen und kritisieren die Rechtssituation an den FH.

Die Fraktion Engagierter Studierender (FEST) setzt sich bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) von 19. bis 21. Mai für die Gleichstellung aller Studierenden, bessere Anrechenbarkeit von Prüfungen und ein Leben neben dem Studium ein. Als Wahlziel werden fünf bis sieben Mandate in der 55-köpfigen ÖH-Bundesvertretung sowie der Wiedereinzug in die Exekutive angestrebt.

"Wir sind ein Zusammenschluss engagierter Einzelpersonen, die nicht nur hochschulpolitisch, sondern auch gesellschafts- und allgemeinpolitisch tätig sind", so der stellvertretende ÖH-Chef Bernhard Lahner bei einer Pressekonferenz am Freitag. "Wir wollen dort hinschauen, wo andere nicht hinschauen bzw. nicht hinschauen können." Mit den Fachhochschulen (FH), Pädagogischen Hochschulen (PH) und Kunstunis decke man auch Nischen ab.

Dementsprechend stellt man ein Spitzenkandidatenteam: Für die FEST stehen die PH-Studentin Magdalena Goldinger, der Uni-Student Sasan Djalali und die FH-Studentin Kathrin Romanowski auf den ersten drei Listenplätzen.

Platz für Studenten schaffen

Goldinger will etwa "Platz schaffen": Derzeit gebe es an vielen Hochschulen keine Räumlichkeiten, in die man sich zum Lernen zurückziehen könne oder Platz für Gespräche habe. Gleichzeitig gebe es oft keinen Platz im starren Studiensystem, um eigene Schwerpunkte zu setzen. Als alleinerziehende Mutter einer fünfjährigen Tochter schaffe sie es auch oft nicht, Familie und Studium zu verbinden - etwa wenn eine Lehrveranstaltung nur einmal im Jahr und das um 20 Uhr abends angeboten werde: "Das Studium kann nicht allein das ganze Leben bestimmen."

Djalali will wiederum "Brücken zwischen den einzelnen Hochschulinseln" bauen: Derzeit sei es oft leichter, eine im Ausland absolvierte Lehrveranstaltung oder Prüfung anrechnen zu lassen als eine aus dem Inland. "Das ist schon zwischen zwei Unis schwer und zwischen zwei verschiedenen Hochschultypen kaum realisierbar." Außerdem müsse es gleiche Rechte für alle geben: Doppelte bis mehrfache Studiengebühren für Ausländer gehörten daher abgeschafft.

Romanowski kritisierte die Rechtssituation an FH, an denen großteils privatrechtliche Regelungen gelten. "Damit ist alles erlaubt, was nicht verboten ist." Das gehe von "undurchsichtigen Aufnahmeverfahren" über Ausbildungsverträge, in denen sämtliche Rechte an geistigen Leistungen der Studenten an die Hochschule abgetreten werden, bis zu Pflichtvorlesungen vor 16 Uhr an berufsbegleitenden Studiengängen.

FEST erwartet Schwächung

Mit der Rückkehr zur Direktwahl der Bundesvertretung erwartet die FEST tendenziell eine Schwächung der eigenen Fraktion: "Wir haben von der indirekten Beschickung sicher profitiert", so Goldinger. "Trotzdem ist uns die direkte Demokratie wichtiger." Als künftigen Koalitionspartner schließt die FEST nur den Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) aus. Derzeit stellt die Fraktion gemeinsam mit den Fachschaftslisten (FLÖ), dem Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) den ÖH-Vorsitz.

(APA)

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