FLÖ: "Wir wollen ÖH nicht als Karrieresprungbrett nutzen"

Spitzenkandidatin Johanna Zechmeister.
Spitzenkandidatin Johanna Zechmeister.APA/HANS PUNZ
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Die Fachschaftslisten setzen bei der ÖH-Wahl auf ihre Unabhängigkeit. Johanna Zechmeister will Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen abschaffen.

Vor den ÖH-Wahlen von 16. bis 18. Mai betonen die Fachschaftslisten (FLÖ) ihre Unabhängigkeit. "Wir wollen die ÖH nicht als Karrieresprungbrett nutzen", so Spitzenkandidatin Johanna Zechmeister bei einer Pressekonferenz am Montag. Die 26-jährige Medizinstudentin ist derzeit schon als Pressesprecherin in der ÖH-Exekutive tätig.

Die FLÖ stellt mit Philip Flacke derzeit den stellvertretenden ÖH-Vorsitzenden und ist Teil der linken ÖH-Exekutive aus Grünen und Alternativen StudentInnen (Gras), Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und Fraktion Engagierter Studierender (FEST). Dazu kommen noch Exekutivebeteiligungen an elf lokalen Hochschulstandorten.

Dementsprechend ähnlich wie bei VSStÖ und Gras sind die inhaltlichen Forderungen: Die Fachschaftslisten wollen eine Abschaffung der Studiengebühren sowie langfristig ein Aus für Zugangsbeschränkungen. Dazu müssten die Kapazitäten an bestehenden Hochschulstandorten ausgebaut oder neue Standorte geschaffen sowie die Beratungsangebote für Studienwerber verbessert werden.

Öffi-Ticket für Studenten ohne Altersgrenze

Weitere Forderungen: Ein günstiges Öffi-Ticket für Studenten ohne Koppelung an eine Altersgrenze, ein Anheben der Beihilfen sowie das Heraufsetzen der Altersgrenze für die Familienbeihilfe auf mindestens 27 Jahre (derzeit 24 bzw. 25 Jahre) und der Zuverdienstgrenzen. Die Studieneingangs- und -orientierungsphase (STEOP) soll tatsächlich zur Orientierung statt als Knockout-Prüfung dienen, auch anschließend ein Studienwechsel unter Anrechnung der Leistungen möglich sein.

Darüber hinaus soll es freie Wahlfächer in allen Studien geben und Voraussetzungsketten (Lehrveranstaltungen bzw. Prüfungen, deren Bestehen Voraussetzung für das Belegen anderer Lehrveranstaltungen ist) abgeschafft sowie Anwesenheitspflichten gelockert werden. Dazu sollen Studierendenrechte gestärkt sowie die Durchlässigkeit zwischen den Hochschulen und internationale Mobilitätsprogramme ausgebaut werden. In der ÖH selbst setzt man unter anderem auf eine Vernetzung lokaler Hochschulstandorte.

Als Alleinstellungsmerkmal der FLÖ machte Zechmeister die Parteiunabhängigkeit aus. "Wir haben keinen Parteihintergrund und keine Partei, die uns finanziert. Wir wollen später auch nicht parteipolitisch tätig werden." Gerade die letzten Monaten hätten gezeigt , wie wichtig dies sei, spielte sie auf die grüninternen Differenzen an. Im Unterschied zu den anderen derzeitigen Exekutivfraktionen lege man den Fokus auf die Mitgestaltung von Gesetzen im bildungspolitischen Bereich.

Als Wahlziel nannte Zechmeister eine Steigerung der Wahlbeteiligung von zuletzt 26 Prozent sowie einen Stimmen- und Mandatszuwachs für die FLÖ. Zuletzt erreichten die FLÖ 13 Prozent der Stimmen bzw. sieben Mandate in der Bundesvertretung. "20 Prozent wären toll", meinte Zechmeister.

Zur Person

Schon derzeit fungiert Johanna Zechmeister unter anderem als ÖH-Vorsitzende an der Medizinuni Wien sowie als Pressesprecherin der ÖH-Bundesvertretung. Daneben ist die 1990 in Schärding (OÖ) geborene Medizinstudentin auch noch zweite stellvertretende Senatsvorsitzende der Meduni Wien.

Zur ÖH verschlug es sie, "weil mich die SIPs (Großprüfungen im Medizin-Studium, Anm.) und die ewige Auswendiglernerei von Multiple-Choice-Altfragen genervt haben". Dort diente sie gleich das gesamte Potpourri der ÖH-Arbeit ab - von der Studienvertretung über den Getränkestand bis zu Gremiensitzungen in Senat und Berufungskommissionen.

(APA)

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