Asterix-Zeichnung wird für "Charlie Hebdo" versteigert

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Asterix-Erfinder Albert Uderzo stiftet eine Zeichnung aus "Die Lorbeeren des Cäsar" zugunsten der Opfer des Anschlags auf die Satirezeitung. Wann "Charlie Hebdo" wieder erscheint, ist unklar.

Asterix-Erfinder Albert Uderzo hilft den Familien der Opfer des Anschlags auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" mit einer wertvollen Spende. Der 87-Jährige lässt eine Originalzeichnung aus dem Asterix-Band "Die Lorbeeren des Cäsar" versteigern, wie die Pariser Galerie Maghen am Dienstag mitteilte. Der Erlös geht an die Angehörigen der Anschlagsopfer.

Die Anfang der 1970er Jahre angefertigte Zeichnung für das 18. Asterix-Album kommt am 14. März im Pariser Auktionshaus Christie's unter den Hammer. Der Wert wird auf zwischen 150.000 und 200.000 Euro geschätzt. Außerdem wird Uderzo dem Käufer die Zeichnung signieren.

Uderzo offre une planche d'«Astérix» aux familles des victimes de «Charlie Hebdo» http://t.co/I43w3bSRAtpic.twitter.com/EYt8EgmUoE

— 20 Minutes (@20Minutes) 27. Januar 2015Uderzo hatte sich nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" vom 7. Januar mit der Satirezeitung solidarisiert, wie viele andere Zeichner und Karikaturisten. Er zeichnete Asterix, wie dieser einen Feind aus seinen spitzen Lederpantoffeln schlägt. Dazu schreit der kleine Gallier: "Ich bin auch ein Charlie" - eine Abwandlung des weltweit genutzten Solidaritätsspruchs "Ich bin Charlie". Das Bild wurde in den sozialen Medien tausende Male geteilt.

À 87 ans, Uderzo reprend la plume pour #CharlieHebdo#JeSuisCharlie. Interview à 8h30 http://t.co/2HBhhbdqJr#E1matinpic.twitter.com/8GwH9cPMaQ

— Europe 1 (@Europe1) 9. Januar 2015Noch mehr Resonanz bekam eine andere Asterix-Zeichnung zum Terrorangriff: Sie zeigt Asterix und Obelix in tiefer Verbeugung. Sie haben ihre Helme abgenommen und die Augen geschlossen. Asterix trägt eine Rose. Der kleine Hund Idefix hat sich abgewendet. Das Bild, das der offizielle Twitter-Account des kleinen Galliers am 8. Jänner veröffentlichte, ist eine Verneigung vor den ermordeten "Charlie Hebdo"-Mitarbeitern.

pic.twitter.com/WNMiyedO9B

— Astérix (@asterixofficiel) 8. Januar 2015"Charlie Hebdo" sucht "neue Generation von Zeichnern"

Wann die nächste "Charlie Hebdo"-Ausgabe erscheinen wird, steht indes noch nicht fest - "in den kommenden Wochen" heißt es immer wieder. Die Mitarbeiter der Satirezeitung brauchen Zeit, um sich vom Schock der Anschläge zu erholen, die meisten stehen zudem unter Personenschutz.

Für "Charlie Hebdo" geht es vor allem darum, den Verlust berühmter Karikaturisten wie Charb, Cabu, Tignous und Wolinski zu ersetzen. "Es sind Schwergewichte gestorben, und wir werden nicht von heute auf morgen wieder so außergewöhnliche Leute finden", sagt der Zeichner Riss, der nach dem Mord an seinem Kollegen Charb die Leitung der Satirezeitung übernahm. Es müsse quasi "eine neue Generation von Zeichnern" rekrutiert werden.

Das finanzielle Überleben der Wochenzeitung, die stets an der Pleite entlanggeschrammt war, ist jedenfalls fürs Erste gesichert. Der Verkauf von mehr als sieben Millionen Exemplaren der nach dem Anschlag veröffentlichten "Charlie Hebdo"-Ausgabe dürfte die Satirezeitung mehr als zehn Millionen Euro eingenommen haben. Zusammen mit Spenden und einer Finanzzusage des französischen Kulturministeriums dürften es mehr als 13 Millionen Euro werden.

Vorerst keine Mohammed-Karikaturen

Der Terrorangriff

Bei den besonders umstrittenen Mohammed-Karikaturen, die immer wieder den Zorn von Muslimen provoziert hatten, will "Charlie Hebdo" offenbar eine Pause einlegen. Auf die Frage eines Radiomoderators, ob in der nächsten Ausgabe wieder eine Karikatur des Propheten abgedruckt werde, antwortete Riss kürzlich: "Wahrscheinlich nicht."
Bei dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" hatten zwei Islamisten insgesamt zwölf Menschen erschossen, unter ihnen acht Mitarbeiter von "Charlie Hebdo". Ein islamistischer Gesinnungsgenosse tötete in den folgenden Tagen eine Polizistin südlich von Paris und vier Juden bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt im Osten der Hauptstadt. Scharfschützen der Polizei erschossen die drei Islamisten.

(APA/AFP/dpa)

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