Italienisches TV-Team in KZ Auschwitz eingesperrt

POLAND KL AUSCHWITZ LIBERATION ANNIVERSARY
POLAND KL AUSCHWITZ LIBERATION ANNIVERSARY(c) APA/EPA (ANDRZEJ GRYGIEL)
  • Drucken

Ein Team des italienischen TV-Senders "Canale 5" berichtete live von der Gedenkfeier. Als es fertig war, waren alle Tore des Lagers verschlossen.

Ein Team des italienischen TV-Senders "Canale 5", das am Dienstagabend eine Live-Sendung über die Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Befreiung des Nazi-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau gedreht hatte, ist versehentlich im KZ-Lager eingesperrt worden und musste mehrere Stunden lang bei Minus-Temperaturen ausharren.

Mit dem Team wurde auch der Präsident der jüdischen Gemeinschaft in Italien, Riccardo Pacifici, sowie der Sprecher der jüdischen Gemeinschaft in Rom, Fabio Perugia, eingesperrt. Wenige Stunden zuvor hatte im Vernichtungslager eine Gedenkveranstaltung vor 15 Staats- und Regierungschefs, 50 Delegationen und 4000 Gästen stattgefunden.

Nach Ende der für das Programm "Matrix" geplanten Live-Sendung, die im KZ-Lager aufgenommen wurde, bemerkte die Gruppe aus fünf Italienern, dass alle Tore geschlossen worden waren. "Wir haben vergebens gerufen und vor den Video-Überwachungsanlagen geschrien. Inzwischen ist es immer kälter geworden", berichtete Pacifici.

Dreieinhalb Stunden befragt

Als die Gruppe versuchte, durch ein offenes Fenster in eine Baracke des Lagers einzudringen, wurde das Alarmsystem ausgelöst. Daraufhin kam die Polizei, die die fünf Italiener festnahm. Über dreieinhalb Stunden lang wurden sie befragt. "Eine absurde Situation", kommentierte Pacifici. Erst am Mittwochnachmittag konnten sie den Flug nach Rom nehmen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.