"Bild" verklagt "Focus Online" wegen Inhalte-Diebstahls

Julian Reichelt
Julian Reichelt (c) imago/Future Image (imago stock&people)
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Das Medienhaus Axel Springer gab am Dienstag bekannt, eine wettbewerbs- und urheberrechtliche Klage gegen Focus Online eingereicht zu haben. "Focus Online" soll exklusive Bezahl-Inhalte von "BildPlus" abschreiben.

Im Jahr 2013 startete Bild.de mit seinem Bezahlmodell "BildPlus", wo exklusive Geschichten und Reportagen angeboten werden - reine Nachrichten bleiben kostenfrei. Nun, nach langer Beobachtung und Dokumentation, hat das Medienhaus Axel Springer Klage gegen das Burda-Portal "Focus Online" eingebracht, wie Meedia.de berichtet. "Focus Online" würde systematisch exklusive Bezahl-Inhalte von BILDPlus abschreiben und "zum Teil des eigenen Geschäftsmodells machen, das Journalismus reichweitenorientiert vermarktet“.

Nach Angaben von Axel Springer hat "Bild" über mehrere Monate sämtliche "BildPlus"-Artikel und deren exklusive Inhalte mit den Inhalten von "Focus Online" abgeglichen, nachdem immer wieder Einzelfälle aufgefallen seien. Dabei sei festgestellt worden, dass "Focus Online" oft schon unmittelbar nach der Erstveröffentlichung die exklusiven "BildPlus"-Geschichten auf der eigenen Homepage kostenfrei anbiete. Mit der Klage verlangt "Bild" Unterlassung, Auskunft und Schadensersatzfeststellung.

"Focus Online" erhöht kostengünstig Reichweite

"Für uns geht es hier um das Wertvollste, was wir als journalistische Marke haben: unsere mit eigenen Ressourcen recherchierten Inhalte", sagt Julian Reichelt, Digital-Chef der "Bild". "Leider mussten wir dann feststellen, dass Focus Online unsere exklusiven Geschichten stiehlt und verwertet, um auf diese Weise kostengünstig, ohne jedes redaktionelle Investment, die eigene Reichweite zu erhöhen. Mit diesem Verhalten greift 'Focus Online' das Geschäftsmodell einer ganzen Branche an – dagegen müssen wir uns wehren", so Reichelt weiter.

Link zum Artikel auf Meedia.de

(Red.)

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