Wieder diamantene Hunde

(c) Courtesy of the artist (Zackery Michael)
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Die texanische Band Spoon, gegründet 1994, bekennt sich offensiv zur Poptradition. Auf ihrem achten Album, "Hot Thoughts", verwendet sie mehr Elektronik und Dancefloor-Beats als sonst.

Spoon: »Hot Thoughts«. Alles, alles kommt immer wieder in der Retro-Ewigkeit des Indie-Rock. Natürlich auch die einstige Einsicht der ersten Rockband-Generation - bis aufwärts zu den Rolling Stones -, dass Disco eigentlich eh ganz lässig ist, mit Silbergewand, im Stroboskoplicht leuchtendem Sternenstaub und sogar mit Falsettgesang. Spoon genieren sich nicht dafür, in dieser Tradition zu stehen, unverschämt pudern sie den "Hot Stuff", wie ihn die Stones im Jahr 1976 trugen und predigten, auf "Hot Thoughts" um. Wobei ihr Puder originell ist. Im Refrain irrlichtert ein enthemmtes Xylofon ums Gitarrenriff herum; und in der Bridge wird auch der Text - sonst eine virtuose Variation über die Ich-weiß-du-bist-heiß-Routine - seltsam: "Took time off my kingdom, took a break from the war", erklärt Britt Daniel: "Raise up my creatures, diamonds from space." Und dann wieder dieses irre Xylofon! Heiliger John Travolta, beschütze uns. 

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar ("Die Presse") und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

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