Indisches Duften

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Nicht nur für Currys eignet sich der Grüne Kardamom mit seinen herrlich aromatischen Blättern.

Diese Würzpflanze wuchert, dass es eine Freude ist. Dass sie deshalb häufig geschnitten werden muss, kommt uns Teegourmets sehr entgegen: Der Grüne Kardamom stammt aus Indien und Sri Lanka und liefert mit den bekannten duftenden Samenkapseln eines der teuersten Gewürze der Welt. Hierzulande im Topf gezogen und in der Wohnung überwintert, wird er kaum je zur Blüte gelangen, doch allein seine Blätter sind eine Bereicherung jeder Küche.

Ihr Aroma ist jenem der Samen zwar verwandt, doch eigenständig und wesentlich milder. Es ist schwer beschreibbar, würzig, orientalisch, warm, nicht aufdringlich. Mit den satten, kräftigen, jedoch nicht allzu großen Blättern lassen sich Currys veredeln, Reisgerichte würzen – und man kann eben auch diesen feinen, ganz eigenartigen Tee daraus brühen, oder Teemischungen eine besondere Note verleihen. Die Pflanze selbst wächst dermaßen dicht, dass sie regelmäßig aus dem Topf gebeutelt und mit relativer Brutalität mittels eines scharfen Messers geteilt und in neue Töpfe verfrachtet werden muss. Das hat den Vorteil, dass man, besitzt man eine Kardamomstaude, ständig weitere verschenken kann.

In der Pflege ist die Pflanze völlig unaufwendig. Sie braucht den Sommer über eher viel Wasser und Dünger, im Winter deutlich weniger. Sie kann zwischendurch austrocknen, das tut ihr nicht nur weniger zuleide als dauernass gehaltene Wurzeln, sie mag das sogar. Sie kommt auch mit recht schattigen Lichtverhältnissen gut zurecht, vollsonnige Standorte mag sie nicht.

Der Kardamom ist ein Ingwergewächs, das sieht man dem grünen Blattwerk auch an. Die Pflanzen können einen guten halben Meter hoch werden. Wie fast alle Vertreter dieser Familie breitet sich Kardamom über Wurzelausläufer kräftig aus und füllt binnen Kurzem jeden Blumentopf. Verwenden Sie ihn nur frisch, getrocknet verlieren die Blätter jegliches Aroma. ?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.11.2016)

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