Lungenpest: Stadt in China abgeriegelt

Über 150 Personen werden medizinisch überwacht.
Über 150 Personen werden medizinisch überwacht.Lam Yik Fei/Bloomberg
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Im Nordwesten Chinas ist ein Mann an Lungenpest verstorben: 30.000 Menschen düfen die Stadt Yumen nicht verlassen, 150 wurden unter Quarantäne gestellt.

Nach dem Tod eines Mannes an Lungenpest wurden Teile der Stadt Yumen in der nordwestlichen Provinz Gansu abgeriegelt. 30.000 Personen in vier Gemeinden dürfen die Stadt nicht verlassen. 151 Menschen, die direkten Kontakt mit dem Erkrankten hatten, wurden unter Quarantäne gestellt. Die Hauptverbindungsrouten zu den abgeriegelten Gebieten werden von der Polizei kontrolliert.

Der 38-jährige Mann infizierte sich laut Nachrichtenagentur Xinhua wahrscheinlich durch den Kontakt mit einem Murmeltier. Er hatte den Kadaver vergangenen Mittwoch an seinen Hund verfüttert. Noch am selben Tag bekam er hohes Fieber und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Einen Tag später starb er. Bis jetzt sind keine weiteren Ansteckungen bekannt.

Bevölkerung für einen Monat versorgt

Die dutzenden unter Quarantäne stehenden Personen werden mit Medikamenten versorgt und medizinisch überwacht. Zu ihnen zählen auch drei Mitarbeiter des örtlichen Krankenhauses, unter anderem der Vizedirektor des Spitals, der an der Behandlung des Infizierten beteiligt war.

Wie der staatliche Nachrichtensender CCTV berichtet, ist die Stadt für einen Monat mit Brot, Reis und Speiseöl versorgt. Zusätzlich versorgt das örtliche Getreideamt die betroffenen Gebiete mit Reismehl, Gemüse und Fleischprodukten. Insgesamt sind 500 Helfer am Werk.

Die Lungenpest ist eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. Sie wird ebenso wie die Beulenpest durch Bakterien übertragen. Die Inkubationszeit beträgt im Gegensatz zur Beulenpest nicht ein paar Tage, sondern nur wenige Stunden. Infizierte können innerhalb der ersten 24 Stunden sterben. Beide Formen der Pest sind heilbar, werden sie rechtzeitig mit Antibiotika behandelt. Bei der Beulenpest beträgt die Überlebenschance ohne Behandlung laut Weltgesundheitsorganisation 50 bis 60 Prozent.

(APA/Reuters/red.)

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