Straßenbahn-Schüsse: Begleiter auf freiem Fuß angezeigt

Auch die Scheiben der Straßenbahn wurden getroffen
Auch die Scheiben der Straßenbahn wurden getroffenAPA/HANS PUNZ
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Nach der Schießerei in einer Wiener Straßenbahn hat sich einer der beiden Gesuchten gestellt. Da er nicht geschossen hat, wurde er nicht inhaftiert.

Der Begleiter jenes Mannes, der am vergangenen Sonntag in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus einen Mann getötet und zwei weitere Menschen verletzt haben soll, hat sich am Donnerstag gestellt. Laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger handelte es sich um einen 30-jährigen Albaner.

Der 30-jährige hatte bereits am Mittwoch auf Anraten eines Anwalts angekündigt, sich den Behörden zu stellen, was er am Donnerstag gegen 12 schließlich auch tat. Zuvor habe er in Parks geschlafen, sich aber wegen des Fahndungsdrucks an den Anwalt gewandt. "Der Mann hat dann angegeben, nichts von einer Fehde zwischen dem 24-Jährigen und seinem 25-jährigen Kontrahenten gewusst zu haben", berichtete Keiblinger.

Von der Waffe, die der Schütze bei sich trug, habe er ebenfalls keine Ahnung gehabt. Das Treffen sei zufällig erfolgt. Er sei von den Schüssen schockiert gewesen und habe danach mit dem 24-Jährigen die Flucht ergriffen. Über dessen Aufenthaltsort wisse er jedoch nichts, gab der Verdächtige bei seiner Befragung an. Von der Staatsanwaltschaft Wien erfolgte nach der Einvernahme die Anordnung, den 30-Jährigen auf freiem Fuß anzuzeigen, da mangels Tatverdacht kein Haftgrund vorliege.

Ein Toter, zwei Verletzte

Zu den Schüssen war es am Sonntagabend bei der Station Johnstraße der Straßenbahnlinie 49 gekommen. Dabei kam ein 28-jähriger Albaner ums Leben, sein 25-jähriger Bruder wurde ebenso verletzt wie eine unbeteiligte 19-Jährige, die auf die Straßenbahn wartete.

Der Verletzte gab an, dass zwischen den Familien ein jahrelanger Zwist herrscht, zur Aussprache habe man sich gezielt bei der Straßenbahn-Station am Urban-Loritz-Platz getroffen und sei gemeinsam in die Linie 49 eingestiegen. Als er mit seinem Bruder aussteigen wollte, habe einer der Kontrahenten das Feuer eröffnet.

Fahndungsbild: Ardian J.
Fahndungsbild: Ardian J.Polizei

Die Polizei bittet weiter um Hinweise zu dem flüchtigen Verdächtigen Ardian J. (Siehe Fahndungsbild). Kontakt: Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01/31 31 0 / 33 800.

(APA/Red.)

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