Rund 1200 "Alt-Wien"-Kinder haben schon neue Plätze

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1200 Kinder wissen schon fix, wo sie ab September einen Betreuungsplatz haben werden. Für das Personal gestaltet sich die Situation offenbar schwierig.

Für Kinder, die derzeit den privaten "Alt-Wien"-Kindergarten besuchen, wird es im Herbst neue Plätze geben. Das hat die Stadt zuletzt wiederholt beteuert. Nun kann sie auch Erfolge vorweisen: Bisher konnten für mehr als 1200 Betroffene Alternativen gefunden werden, wie die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) am Donnerstag verkündet.

Das Ende der 33 "Alt-Wien"-Kindergärten mit Ende August scheint nicht mehr abwendbar. Dem Träger wird vorgeworfen, Subventionen im Ausmaß von 6,6 Mio. Euro zweckwidrig verwendet zu haben. Gespräche über einen Vergleich, der die Zukunft der Einrichtung wohl sichergestellt hätte, waren im Frühsommer gescheitert.

Die Eltern hatten das Vorgehen der Stadt mehrmals kritisiert. "Wir haben Verständnis für die Sorgen der Eltern", beteuerte Frauenberger heute im Gespräch mit Journalisten. Man versuche, die Familien so gut es geht zu unterstützen - und sei dabei auf einem guten Weg: "Wir sehen, dass unser Maßnahmenpaket greift."

Keine weiteren Verhandlungen

Man habe sich lange bemüht, die Plätze zu retten. Wenn Fördergelder derart zweckwidrig verwendet würden, müsse man jedoch Konsequenzen setzen, stellte die Ressortchefin klar. Falls nun etwa, wie kolportiert wird, die von der Stadt urgierte Jahresabrechnung für 2015 in diesen Tagen eintrifft, werde man sie sich aber natürlich ansehen, hieß es heute. Weitere Verhandlungen wird es laut derzeitigem Stand aber nicht mehr geben.

Stadt verspricht genügend Plätze

"Alt-Wien" betreute laut Stadt 2170 Kinder bei knapp 2300 verfügbaren Plätzen. 1200 wissen schon fix, wo sie ab September sein werden. Laut MA-10-Chefin Daniela Cochlar konnte etwa 470 von ihnen ein städtischer Platz vermittelt werden. Auch zahlreiche weitere Angebote sind in Form von Vormerkungen aufrecht. Teils seien an manchen Standorten zusätzliche Kapazitäten geschaffen worden, auch Kiga-Neubauprojekte würden beschleunigt.

Andere Kinder wechseln zu Trägern wie den Kinderfreunden, Kinder in Wien oder der St. Nikolausstiftung. Es gibt jedoch auch Eltern, die sich noch nicht gemeldet bzw. Plätze nur unverbindlich reserviert haben. Sie werden nun ersucht, sich eher rasch an die Servicestellen der MA 10 zu wenden. Es können jedenfalls, so wurde heute einmal mehr beteuert, ausreichend Betreuungsplätze bereitgehalten werden.

Beim Personal Ungewissheit

Schwierig gestaltet sich laut Frauenberger die Situation für das "Alt-Wien"-Personal - vor allem weil unklar sei, wie der Verein weiter vorgehen werde. Die Gewerkschaft sei mit den Betroffenen aber in Kontakt. Auch der ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (waff) ist laut der Ressortchefin eingebunden. Auch bei den städtischen Kindergärten sind bereits Bewerbungen von Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern des Vereins eingelangt.

(APA/Red.)

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