Am vergangenen Sonntag waren wegen Krankenständen zunächst nur zwei der vorgesehenen acht Notärzte im Dienst.
In Wien herrscht ein akuter Mangel an Notärzten. Am vergangenen Sonntag waren wegen Krankenständen zunächst nur zwei der vorgesehenen acht Notärzte im Dienst, im Laufe des Tages waren es sechs, weil umgeschichtet wurde und dienstfreie Ärzte eingesprungen sind, berichtet ORF.at.
„Es war ausreichend, es hat funktioniert in diesem Fall. Entscheidend ist, dass unsere Sanitäter top ausgebildet sind und jederzeit lebensrettende Maßnahmen setzen können und daher war nie jemand in Gefahr“, wird Herbert Heissenberger, stellvertretender Chefarzt der Wiener Rettung, auf ORF.at zitiert.
Der Notärztemangel sei schon länger vorhanden. Jungärzte zu finden, gestalte sich schwierig. Hinzu komme, dass es sich dabei um einen anstrengenden, verantwortungsvollen Job mit verhältnismäßig schlechter Bezahlung handle. Heissenberger: „Wir haben Informationsveranstaltungen gemacht und Kampagnen geschaltet, es war leider trotzdem nicht möglich, ausreichend Ärzte zu finden.“
Ambulanzen sollen helfen
Von einem „echten Mangel“ spricht auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres im „Presse“-Gespräch. Von rund 80 Planstellen sei derzeit lediglich die Hälfte besetzt, was für eine Millionenstadt wie Wien nicht ausreichend sei. Bis vor wenigen Jahren seien bis zu 16 Notärzte pro Tag im Dienst gewesen. Eine Verbesserung der Situation ist allerdings in Sicht, da das Notarztwesen komplett auf neue Beine gestellt werden soll.
So ist geplant, dass künftig auch Ärzte aus den Notfallambulanzen der Krankenhäuser aushelfen und mit der Rettung mitfahren – aus den KAV-Spitälern ebenso wie aus dem AKH (Anästhesisten).
Eine „Knappheit an Notärzten“ leugnet man auch im Büro von Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) nicht. Die notärztliche Versorgung in Wien sei aber „nach wie vor sichergestellt“. Die Stadt reagiere darauf und werde das Notarztwesen „neu aufstellen“. Diese Neuaufstellung sei „weit gediehen, aber noch nicht ganz fertig“, daher könne man dazu noch keine weiteren Details nennen. Das werde „in Kürze“ erfolgen. (red.)