Walzer, Schnitten, Stadtverwaltung: Wien zeigt sich im Ausland

Opernball 2017 Wien Oper 23 02 2017 Tanzende G�ste im Ballsaal
Opernball 2017 Wien Oper 23 02 2017 Tanzende G�ste im Ballsaal(c) imago/SKATA (imago stock&people)
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Nach Querelen um Unregelmäßigkeiten bei den Auslandsbüros der Stadt Wien wurde die Organisation neu aufgestellt. Statt Compress betreibt nun die stadteigene Eurocomm-PR acht Büros in Zentral- und Osteuropa. Das Ziel: Wien als innovative Stadt zu präsentieren und künftig auch gemeinsam EU-Förderungen zu lukrieren.

"Alles Walzer. Und viel Vergnügen." Die Worte sind gleich, nur das Ambiente ist ein anderes. Nicht die Staatsoper, sondern das Hotel Balkan in Sofia. Statt Debütanten aus Wiener Tanzschulen sind es bulgarische Paare, die die Eröffnung tanzen. Und doch ist es ein klassischer Wiener Ball, der Mitte Februar in der bulgarischen Hauptstadt abgehalten wird, Fächerpolonaise und Donauwalzer inklusive. Die 17. Auflage des Fests, das vom Verein Wiener Club ausgerichtet wird, ist diesmal auch Auftakt einer Veranstaltung, bei der Wien vier Tage lang in den Mittelpunkt gerückt werden soll. Es sind die „Wien Tage“, die auf den Sofioter Straßen breit mit Plakaten und Transparenten angekündigt sind.

Wien als Schwerpunkt im Ausland, das ist an sich nichts Neues. Schon 1995 suchte der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien Bewerber, die in den osteuropäischen Reformstaaten Öffentlichkeitsarbeit durchführen sollten. Der Auftrag ging damals an die Firma Compress, die die entsprechenden Büros einrichtete. Und die in weiterer Folge mit lang laufenden und hoch dotierten Verträgen bedacht wurde. Trotz teils heftiger Kritik. Denn laufend tauchten Vorwürfe auf, dass die Zahlungen der Stadt Wien in keiner Relation zu den Leistungen in den Auslandsbüros stünden. Und der Verdacht wurde laut, dass dahinter vor allem Freunderlwirtschaft stehe – immerhin handelte es sich beim Eigentümer von Compress um einen alten Vertrauten der SPÖ und engen Freund des Altbürgermeisters Helmut Zilk.

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