Afroamerikaner tötete zwei Polizisten. Furcht vor neuen Racheakten. US-Präsident Barack Obama stellte sich am Wochenende hinter die Polizei.
New York. Nach dem Mord an zwei Polizisten in New York wächst in den USA die Furcht vor einer neuen Eskalation der Unruhen zwischen Teilen der schwarzen Bevölkerung und den Sicherheitsbehörden. Denn eine Botschaft im Internet deutete auf einen Zusammenhang zwischen den Morden und der wachsenden Wut über zahlreiche Fälle tödlicher Polizeigewalt gegen unbewaffnete Schwarze hin. In einem Eintrag auf Instagram, der dem Täter von Brooklyn zugeordnet wurde, hieß es: „Heute schicke ich Schweine in den Himmel. Sie bringen einen von uns um... lasst uns zwei von ihnen umlegen.“
Der 28-jährige schwarze Täter hatte mit einer halb automatischen Pistole aus nächster Nähe auf die Polizisten gefeuert. Zuvor soll er seine Ex-Freundin im nahen Bundesstaat Maryland mit einem Schuss schwer verletzt haben.
US-Präsident Barack Obama stellte sich am Wochenende hinter die Polizei. Er verurteilte die Tat aufs Schärfste. „Jeden einzelnen Tag verdienen Polizisten unseren Respekt und unsere Dankbarkeit“, erklärte er.
Die New Yorker Polizei steht nach einem Einsatz mit Todesfolge im Stadtteil Staten Island in der Kritik. Dort hatte ein Polizist im Juli den 43-jährigen Eric Garner in den Würgegriff genommen, der im Verdacht stand, illegal Zigaretten verkauft zu haben. Der Schwarze erstickte. Garners Tod hatte nach einer Entscheidung einer Geschworenenjury keine Anklage gegen den Polizisten zur Folge. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.12.2014)